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Rezession in Deutschland rückt näher

Archivmeldung vom 10.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Eigentlich ist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung von einem Nullwachstum im dritten Quartal ausgegangen - doch jetzt wird die Prognose nach unten korrigiert und eine leichte Schrumpfung erwartet. Auch die EU-Kommission befürchtet eine Rezession in Deutschland.

Das DIW-Konjunkturbarometer signalisiere für das dritte Vierteljahr eine zum Vorquartal um 0,1 Prozent rückläufige Wirtschaftsleistung, teilte das Berliner Institut am Mittwoch mit. Bislang war das DIW von einem Nullwachstum ausgegangen. Vor allem die Industrieproduktion und der Bausektor dürften sich weiter abschwächen.

Bereits im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent zurückgegangen. Bei zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativen Wachstumsraten sprechen Volkswirte von einer "technischen Rezession". "Aus der schwarzen Null im August ist nun eine rote Null geworden", sagte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths. Derzeit schwächele die deutsche Wirtschaft zwar, eine konjunkturelle Krise sei aber nicht in Sicht.

DIW warnt Regierung vor Steuersenkungen

Für die Industrie prognostiziert das DIW mit einem Rückgang von 1,5 Prozent eine deutliche Abkühlung im dritten Quartal. Schrumpfen dürfte auch die Bauleistung, für die ein Minus von 1,2 Prozent veranschlagt wird. Die Dienstleistungssektoren sollten indes leicht expandieren. Insgesamt habe sich damit das auseinanderdriftende Konjunkturbild im Produzierenden Gewerbe einerseits und den Dienstleistungssektoren andererseits bestätigt.

Das DIW warnte die Bundesregierung vor weiteren Senkungen bei Steuern und Abgaben. Die öffentlichen Haushalte drohten wegen der schwächeren Konjunktur bereits wieder in ein deutliches Defizit zu rutschen. "Eine weitere Absenkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung oder der Einkommensteuern würde das Ziel eines nachhaltigen Haushaltsausgleichs massiv gefährden", sagte DIW-Haushaltsexperte Florian Zinsmeister.

Europäische Kommission: Deutschland droht Rezession

Auch die Europäische Kommission geht von schlechten Aussichten für Deutschland aus. Ihrer Ansicht nach droht in Deutschland, neben Spanien und Großbritannien, eine Rezession. Für Deutschland erwartet die Kommission im dritten Quartal ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft bereits um 0,5 Prozent geschrumpft, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in ihrer Konjunkturprognose mit.

Auch für Großbritannien und Spanien erwartet die EU-Kommission dieses Szenario. Laut der Konjunkturprognose droht die britische Wirtschaft im dritten und vierten Quartal um jeweils 0,2 Prozent zu schrumpfen. Für Spanien signalisierte die Behörde für das dritte Quartal eine zum Vorquartal um 0,1 Prozent und für das vierte Vierteljahr um 0,3 Prozent rückläufige Wirtschaftsleistung. Die Eurozone dürfte mit einer um 0,2 Prozent im zweiten Quartal rückläufigen und 0,0 Prozent im dritten Quartal stagnierenden Wirtschaftsleistung leicht an der technischen Rezession vorbeischrammen.

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