A.T. Kearney: In Deutschland ist Onlineshopping stärkste Motivation für Internetnutzung
Archivmeldung vom 17.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unternehmensberatung A.T. Kearney hat in einer internationalen Studie Profile und Motive der "vernetzten Verbraucher" sowie den Zusammenhang zwischen Vernetzung und Konsum untersucht. Dazu wurden weltweit 10.000 vernetzte Verbraucher befragt, d.h. Verbraucher, die mindestens einmal pro Woche mit dem Internet verbunden sind. Danach sind 40 Prozent der vernetzten Verbraucher in Deutschland nahezu den ganzen Tag lang online (weltweit 53 Prozent). Mit 93 Prozent Zustimmung ist Onlineshopping die stärkste Motivation für die Internetnutzung der deutschen Befragten. Den größten Teil ihrer Onlinezeit verbringen vernetzte Verbraucher weltweit in sozialen Netzwerken. Während die meisten Einkäufe weiterhin im stationären Handel getätigt werden, bevorzugt über die Hälfte der Befragten den Onlinekanal.
Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), sagt: "Wer glaubt, mit der rasant zunehmenden Vernetzung und der Möglichkeit, Konsumenten jederzeit und überall zu erreichen, werde ein Traum für jeden Marketingverantwortlichen wahr, der irrt. Denn diese Entwicklung bringt wiederum ganz neue Herausforderungen mit sich, von denen die gestiegenen Ansprüche des rundherum informierten Kunden nur eine ist."
Internet inzwischen Rund-um-die-Uhr-Aktivität
Das Internet hat sich zu einer Rund-um-die-Uhr-Aktivität entwickelt. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten vernetzten Verbraucher ist, praktisch permanent (mindestens zehn Mal am Tag) online. In Deutschland sind es 40 Prozent. Dabei ist Computer weiterhin das bevorzugte Medium, um online zu gehen.
Verbraucher weltweit gehen aus vier universellen Gründen online:
Komfort: Ob zur Produkt- oder Dienstleistungssuche, zur Nutzung eines Navigationsdienstes oder auf der Suche nach Unterhaltung - Komfort ist ein wesentlicher Beweggrund für die Internetnutzung. Für deutsche Verbraucher spielen vor allem der Onlinezugang zu Produkten und Dienstleistungen inklusive Einkäufe (93 Prozent) sowie die Onlinenavigation (74 Prozent) eine wichtige Rolle.
Wissen: Für deutsche Verbraucher ist die Informationsgewinnung mit 92 Prozent Zustimmung das zweitwichtigste Motiv, um online zu gehen.
Kontakt zu anderen Personen: Dieses Motiv gilt vor allem für Verbraucher in Ländern, in denen Arbeitsstätten oft weit entfernt von zu Hause liegen und für solche, in denen familiäre Bindungen sehr stark und soziale Medien weitverbreitet sind.
Meinungsaustausch: Der Meinungsaustausch mit anderen Menschen über das Internet ist besonders in Schwellenländern und anderen Regionen von Bedeutung, in denen die Möglichkeiten dazu im Offline-Alltag eher begrenzt sind, etwa in China oder Nigeria.
Über ein Drittel aller Deutschen verbringt den größten Anteil seiner Onlinezeit in sozialen Netzwerken
"Markenartikelhersteller und Händler zielen stets darauf ab, dort zu sein, 'wo der Konsument ist'. Unsere Untersuchung legt nahe, dass soziale Netzwerke genau der Ort sind, an dem sie sein sollten", so Warschun.
Weltweit 46 Prozent aller Befragten verbringen den größten Teil ihrer Onlinezeit in sozialen Netzwerken. Die übrigen Befragten verbringen die meiste Onlinezeit mit Onlineunterhaltung (23 Prozent), Shopping (18 Prozent) und der Durchführung von Transaktionen (13 Prozent).
Auch die meisten deutschen Befragten verbringen den größten Anteil ihrer Onlinezeit in sozialen Netzwerken (36 Prozent), allerdings rangieren auf den weiteren Plätzen Shopping (31 Prozent), die Durchführung von Transaktionen (18 Prozent) und Onlineunterhaltung (15 Prozent).
Soziale Netzwerke für Kaufentscheidungen deutscher Verbraucher weniger relevant
Inwieweit soziale Medien eine Kaufentscheidung beeinflussen, hängt stark vom Alter der Verbraucher ab. Vor allem bei jüngeren Verbrauchern wird die Kaufentscheidung durch Aktivitäten in den sozialen Netzwerken beeinflusst.
Auch nach Ländern gibt es Unterschiede: In Deutschland stützen 37 Prozent der Befragten ihre Kaufentscheidung oftmals bis gelegentlich auf die Aktivitäten in ihren sozialen Netzwerken. Spitzenreiter ist China mit 95 Prozent der Konsumenten, Schlusslicht ist Großbritannien mit 25 Prozent.
Deutsche shoppen lieber on- als offline
Die überwiegende Mehrheit aller Einkäufe wird nach wie vor im stationären Handel getätigt. 54 Prozent der befragten vernetzten Verbraucher hingegen bevorzugen bereits heute den Onlineeinkauf, vorzugsweise bei reinen Onlinehändlern. In Deutschland kaufen 64 Prozent der Befragten lieber on- als offline.
Über die Studie: Die "Connected Consumers"-Studie wurde in der zweiten Jahreshälfte 2014 in 10 Ländern durchgeführt. Dabei wurden 10.000 gleichmäßig verteilte Teilnehmer ausgewählt, die insgesamt 29 Fragen beantwortet haben. Vier Fragen wurden speziell an die marktspezifischen Bedingungen hinsichtlich Haushaltseinkommen, Bildungssysteme, beliebte soziale Netzwerke und Shopping-Websites angepasst. Die Antworten waren für jedes Land repräsentativ. Es wurde in jedem Land ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis von weiblichen und männlichen Befragten erreicht sowie eine entsprechend der Bevölkerungsstruktur angemessene Repräsentation von Einkommensschichten.
Quelle: A.T. Kearney (ots)