DB AG will Gewinne auf Kosten des Nahverkehrs machen
Archivmeldung vom 31.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutsche Bahn AG will mit dem öffentlich finanzierten Schienennahverkehr Kasse machen, hat das Bündnis "Bahn für Alle" dem Management des Konzerns vorgeworfen. "Die Gewinne, die die DB AG mit Trassenpreisen erzielen will, gehen geht direkt zu Lasten des Angebotes und des Klimaschutzes", stellte Stefan Diefenbach-Trommer vom Bündnis "Bahn für Alle" fest.
Einem aktuellen Bericht des Manager Magazins zufolge will die DB AG mit ihrer Netzsparte künftig
mehr als eine halbe Milliarde Euro Gewinn pro
Jahr erzielen. "Höhere Trassenpreise müssen dann auch für den Nahverkehr bezahlt werden, der zu
zwei Dritteln von der öffentlichen Hand
finanziert wird", stellte Diefenbach-Trommer fest. "Dann steht weniger Geld für den
Schienennahverkehr zur Verfügung, die Verkehrsverbünde und
Länder würden das Angebot verschlechtern und Strecken aufgeben."
Das Management der DB AG spiele so den Schwarzen Peter geschickt der öffentlichen Hand zu. Um
Gewinne für künftige Privateigentümer auszuweisen,
erhöhe die DB Netz die Trassenpreise, die sie ihrer Schwester DB Regio in Rechnung stelle. Die DB
Regio verlange daraufhin mehr Geld von den
Bestellern des Nahverkehrs, den Ländern und Verkehrsverbünden. "Dann können DB-Chef Hartmut
Mehdorn und seine Privatisierungsfreunde die Hände
in Unschuld waschen und behaupten, ein schlechteres Angebot im Nahverkehr sei von der Politik
verschuldet", warf Diefenbach-Trommer dem DB-
Management vor.
Tatsächlich sei das schlechtere Angebot eine direkte Folge des Privatisierungskurses, der die DB
AG zwinge, hohe Gewinne auszuweisen. "Diese
Gewinne gehen auf Kosten des Klimaschutzes. Denn in der Folge wird der Nahverkehr schlechter,
auch Länderbahnen oder private Konkurrenten müssen
mehr an die DB AG zahlen und es wird teurer, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu
verlagern", sagte Diefenbach-Trommer von "Bahn für Alle".
"Die öffentliche Hand zahlt drauf, private Investoren kassieren die Rendite - diese Zukunft der
Eisenbahn wollen wir verhindern!"
Quelle: Pressemitteilung "Bahn für alle"