Telekom droht massiver Kundenschwund
Archivmeldung vom 10.06.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakFür die Telekom ist der Spitzelskandal noch lange nicht vorbei: Dem Konzern droht nun eine noch massivere Abwanderung von Kunden.
Ein Drittel der Telekom-Kunden wolle wegen der Affäre um Bespitzelungen
von Telekom-Mitarbeitern und Journalisten „bestimmt“ oder
„wahrscheinlich“ zu einem anderen Anbieter wechseln, berichtete die
„Wirtschaftswoche“ über das Ergebnis einer Umfrage des Kölner Instituts
Psychonomics. Jeder zweite Kunde gab an, wegen der Bespitzelung durch
die Telekom das Vertrauen in den Konzern hinsichtlich der Sicherheit
seiner eigenen Kundendaten verloren zu haben.
Gedämpft werden dürfte die drohende Kündigungswelle laut
„Wirtschaftswoche“ allerdings dadurch, dass das Unternehmen viele
Festnetz- und Mobilfunkkunden mit Zweijahresverträgen an sich gebunden
hat. Die Telekom hat unlängst eingeräumt, dass in den Jahren 2005 und
2006 bei dem Konzern Telefondaten ausspioniert worden sind,
um die Weitergabe vertraulicher Informationen an Journalisten zu
unterbinden. Die Staatsanwaltschaft ermittel unter anderem gegen den
einstigen Vorstandschef Kai-Uwe Ricke und Ex-Chefaufseher Klaus
Zumwinkel.
Die Telekom leidet seit geraumer Zeit unter massiven
Kunden-Abwanderungen. Grund sind günstigere Angebote von Wettbewerbern
vor allem im Bereich der schnellen DSL-Internetzugänge. Außerdem nagt
der Mobilfunk am Festnetzgeschäft des Bonner Konzerns, weil einige
Kunden ganz auf ein fest installiertes Telefon verzichten.