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Klimaökonom Edenhofer fordert Umbau der Energie-Bepreisung PIK-Direktor: Gas verteuern und Strom verbilligen

Freigeschaltet am 04.01.2025 um 06:47 durch Mary Smith
Erhobener Zeigefinger, Drohen & Warnen (Symbolbild)
Erhobener Zeigefinger, Drohen & Warnen (Symbolbild)

Bild: A. Reinkober / pixelio.de

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat die CDU-Pläne scharf kritisiert, nach einem Wahlsieg auf Atomkraft und Fusionsenergie zu setzen. "Den grünen Umbau zu bremsen oder abzublasen, wäre ein Fehler", sagte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Fusionsenergie ist eine wichtige Herausforderung für die Forschung, aber sie kommt für die für 2045 beschlossene Klimaneutralität zu spät. Und ich glaube nicht an eine große Renaissance der Atomenergie", sagte Edenhofer.

Der Anteil der Atomenergie am globalen Stromverbrauch werde weiter sinken. "Sie wird nicht verschwinden, es wird weltweit einen moderaten Ausbau geben, das ja. Aber massiv an Schwung gewinnen wird weltweit der Ausbau von Wind- und Sonnenkraft", so der führende Klima-Ökonom in der "NOZ".

Deswegen müsse auch Deutschland das Tempo der Energiewende erhöhen, wofür ein grundlegender Umbau der Energie-Bepreisung notwendig sei: "Die künftige Regierung sollte eine umfassende Energiesteuer-Reform in Angriff nehmen: Neben der Einrichtung verschiedener Strompreiszonen braucht es eine Verbilligung des Stroms und eine Verteuerung von Gas", so der PIK-Direktor. "Wir brauchen für den weiteren Netzausbau unterschiedliche Preiszonen, sonst verheben wir uns an den Kosten. Unterschiedliche Preise in Regionen wären hochwirksame Signale an die Märkte, um die Kapazitäten effizienter zu nutzen und damit den Netzausbau kostengünstiger zu gestalten."

Ein weiterer "Auftrag" für die neue Regierung sei es, "die Nachfrage im Strommarkt wirklich effektiver und flexibler zu machen", so Edenhofer weiter. "Das heißt, private Haushalte und Industrie verbrauchen wenig, wenn der Preis hoch ist, und viel, wenn die Preise niedrig sind. Mehr Digitalisierung und ein neues Marktdesign helfen der Wirtschaft wirklich beim Thema Energie."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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