Kontenabfrage umstritten
Archivmeldung vom 07.02.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn den Kreisen der großen Koalition scheint man im Hinblick auf die im letzten Jahr eingeführte Kontoabfrage uneins zu sein. Der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt, hält das Kontoabrufverfahren im Kampf gegen Steuersünder für das falsche Instrument. Dies berichtet das Handelsblatt.
Bernhardt plädiert für eine Abgeltungssteuer, die
anonym auf Kapitalerträge und Veräußerungsgewinne gezahlt werden soll.
So könne man sich umfangreiche Kontrollen sparen, meint Bernhardt. Sein
Kollege von der SPD, Jörg-Otto Spiller, betrachtet das
Kontoabrufverfahren dagegen als "einfach und fair" und hält eine Abkehr
vom geltenden System für "höchst problematisch". Zuletzt hatten die Volks- und Raiffeisenbanken den großen Aufwand, der durch die Anfragen entstehen würde, beklagt.
Laut
BaFin gab es im vergangenen Jahr "nur" 62.000 Anfragen. Dadurch, dass
jede Anfrage Folgeanfragen bei verschiedenen Kreditinstituten auslöst,
multiplizieren sich die Anfragen schnell in den Millionenbereich. Die
große Koalition will die Besteuerung von Kapitalerträgen neu regeln.
Eine Entscheidung müsste laut Handelsblatt bis zur parlamentarischen
Sommerpause fallen. Nach Auskunft von Bernhardt gibt es in der Union
allerdings noch keine abgestimmte Meinung zu diesem Thema.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de