EZB-Direktor: Höhere Leitzinsen schaden dem Sparer
Archivmeldung vom 11.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBenoît Curé, Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), hat in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" die jüngste Zinssenkung der EZB verteidigt und erklärt, dass höhere Leitzinsen dem Sparer schaden würden. "Immer lauter werden derzeit Klagen, die EZB bevorzuge mit ihrer Politik der niedrigen Zinsen bewusst Kreditnehmer auf Kosten von Sparern. In Ländern wie Deutschland wird sogar von kalter Enteignung derjenigen gesprochen, die Geld für das Alter zurücklegen. Ich halte diese Schlussfolgerung nicht für angemessen", schreibt der EZB-Direktor.
"Die aktuell niedrigen Renditen für Sparer sind vor allem eine anhaltende Folge der jüngsten, tiefen Rezession und der Fragmentierung des Finanzmarktes im Euroraum." In diesem Umfeld seien niedrige Leitzinsen ein Instrument, das mit dem Ziel eingesetzt werde, die Preisstabilität zu wahren. Und Preisstabilität sei eine Grundvoraussetzung, um die Konjunktur wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen. "Höhere Leitzinsen hätten die Rezession verschärft, das Einsetzen einer Erholung verzögert und zu deflationären Risiken beigetragen", ist der Notenbanker überzeugt. Höhere Leitzinsen würden dem Sparer schaden. Er sei demnach kein Verlierer der EZB-Geldpolitik, wie viele behaupteten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur