Appell gegen Ausverkauf der Schufa-Daten bereits mit 158.000 Unterstützer
Archivmeldung vom 01.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDen Verkauf der Schufa an den Finanzinvestor EQT zu verhindern - das ist das Ziel der neuen Kampagne, die Campact diese Woche gestartet hat. Mehr als 158.000 Menschen haben den Appell an die Schufa-Eigentümer bereits in den ersten 20 Stunden unterschrieben. Zentrale Forderung: Die Eigentümer sollen ihr Vorverkaufsrecht nutzen und dafür sorgen, dass keine Schufa-Anteile an EQT oder ähnliche Investoren verkauft werden.
Dazu erklärt Antonia Becher, Campaignerin bei Campact: "Schufa-Daten sind hochsensibel. Sie wirken sich auf unser Leben aus, entscheiden ob jemand eine Wohnung bekommt, ein Haus bauen oder ein Unternehmen starten kann. Solche wichtigen Daten dürfen nicht zum Spielball von Finanzinvestoren werden. Außerdem muss die Schufa transparent machen, wie sie die Bonität von Menschen berechnet. Auch das ist bislang eine einzige Blackbox."
Hintergrund der Kampagne ist die Ankündigung von EQT, in die Schufa einzusteigen. Dafür will der Investor als ersten Schritt die Anteile der französischen Société Générale für 200 Millionen Euro erwerben - weitere sollen folgen. Der Konzern hätte so Zugriff auf sensible Daten von fast 70 Millionen Menschen in Deutschland. Zwar hat EQT erklärt, Datenschutzinteressen konsequent zu verfolgen, doch geht es Medienberichten zufolge vor allem um Rendite. Springen die Eigentümer, insbesondere die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, jetzt ein und machen von ihrem Vorverkaufsrecht Gebrauch, kann der Verkauf an EQT gestoppt werden.
Quelle: Campact e.V. (ots)