Cevian-Gründer attackiert Thyssenkrupp-Chef Hiesinger
Archivmeldung vom 24.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Mitgründer des streitbaren Investors Cevian greift Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger frontal an. "Die Strategie hat bisher nicht das geliefert, was man versprochen hat", sagte Förberg dem "Handelsblatt". "Die Ergebnisse sind besorgniserregend." Förberg wirft dem Vorstand des Industriekonzerns vor, sich vor vier Jahren operative Margenziele von sechs bis sieben Prozent gesetzt zu haben, derzeit aber gerade mal die Hälfte zu schaffen.
"Seit vier Jahren warten wir damit auf sichtbaren Fortschritt", klagte er. Cevian hält mehr als 15 Prozent an Thyssenkrupp und ist hinter der Krupp-Stiftung mit 21 Prozent der zweitgrößte Anteilseigner. Der Vorstand müsse sich die Frage stellen, wie es Thyssenkrupp schaffen könne, "die beste industrielle Struktur zu schaffen, um seinen Zielen gerecht zu werden und wettbewerbsfähiger zu werden, dies nicht nur für Stahl, sondern auch für die anderen Sparten".
Beim Stahl habe der Konzern aber die richtige Antwort mit der angestrebten Tata-Fusion gegeben. Auch für die anderen Sparten sei eine solche Lösung denkbar. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die richtige Strukturen zu finden", sagte Förberg. "Joint-Venture, dezentrale Unternehmensstrukturen, spin-off. Das zentrale Thema ist doch, dass Konglomerate alten Stils nicht mehr funktionieren." Der Frage, ob er Hiesinger noch unterstütze, wich Förberg aus: "Es muss der Anspruch der Unternehmensführung sein, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Und dazu muss sich das Unternehmen wandeln, agiler und einfacher werden in einer sich schnell ändernden Welt", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur