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Krankenhausgesellschaft fürchtet 60 bis 80 Klinik-Insolvenzen

Archivmeldung vom 02.12.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Jedes Jahr werden mehr Krankenhäuser geschlossen oder gehen pleite (Symbolbild)
Jedes Jahr werden mehr Krankenhäuser geschlossen oder gehen pleite (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erwartet ein bundesweites Kliniksterben. "Wir fürchten, dass weitere 60 bis 80 Häuser in die Insolvenz gehen", sagte Gaß der "Rheinischen Post" mit Blick auf das kommende Jahr. "Vielen Kliniken steht das Wasser bis zum Hals."

Bislang hätten in diesem Jahr 33 Klinikstandorte Insolvenz angemeldet, so Gaß. "Wir erwarten, dass die Zahl bis Jahresende noch weiter steigen wird." 2024 müssten die Krankenhäuser dann eine Erhöhung der Personalkosten von zehn Prozent stemmen und auch die Energiekosten blieben höher als vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine. "Schon jetzt konnten viele Kliniken nur noch mit Mühe das Weihnachtsgeld aufbringen, das im November fällig war", sagte der DKG-Chef. 

"Nur 40 Prozent konnten es aus laufenden Einnahmen zahlen, 60 Prozent der Kliniken mussten dafür Kredite aufnehmen oder ihren Träger um Hilfe bitten. Das zeigt den Ernst der Lage", so Gaß weiter. Die Krankenhäuser fordern nun fünf Milliarden Euro Soforthilfe für die gestiegenen Personal- und Sachkosten. "Daher sollten die Landesbasisfallwerte (also die Preise, die die Kliniken den Kassen in Rechnung stellen) einmalig um vier Prozent erhöht werden. Das würde bundesweit vier Milliarden Euro bringen. Zudem sollten die Kassen in Zukunft die Tariferhöhungen in voller Höhe tragen, nicht nur zu 50 Prozent wie bisher, das würde eine Milliarde Euro bringen", sagte Gaß. "Auch damit werden wir nicht alle Kliniken retten", so der DKG-Chef weiter. Aber man gewinne Zeit für ein geordnetes Reform-Verfahren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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