Bundesregierung entwickelt Konzept zur Messung der internationalen Wirtschaft
Archivmeldung vom 06.11.2010
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDie Bundesregierung will die Bestrebungen der USA für die Begrenzung von Leistungsbilanz-Ungleichgewichten mit einem eigenen Konzept kontern. Das berichtet das Magazin "Der Spiegel". Dabei sollen neben der internationalen Wettbewerbsfähigkeit eines Landes auch dessen Ausstattung mit Rohstoffen und sein demografischer Zustand als Indikatoren einbezogen werden.
Nach Einschätzung von Regierungsexperten mache es kein Sinn, lediglich eine numerische Obergrenze für Überschüsse und Defizite von vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts festzulegen, wie es der amerikanische Vorschlag vorsieht. Überschüsse zum Beispiel hätten ganz unterschiedliche Ursachen. Saudi-Arabien als Exporteur von Erdöl werde bis weit in die Zukunft Überschüsse einfahren. Chinas positiver Leistungsbilanzsaldo sei zurückzuführen auf einen künstlich niedrig gehaltenen Wechselkurs, der Deutschlands beruhe auf der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit.
Die Unterhändler der Bundesregierung versuchen, für das in der nächsten Woche stattfindende G-20-Treffen in der südkoreanischen Stadt Seoul eine Abwehrfront gegen den amerikanischen Vorstoß zu organisieren, so der "Spiegel".
Quelle: dts Nachrichtenagentur