Wirtschaftsweiser warnt vor Mindestlohn
Archivmeldung vom 25.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Wirtschaftsweise Wolfgang Franz hat die Bundesregierung vor der Einführung von gesetzlich fixierten Mindestlöhnen gewarnt. "Ich bin gegen Mindestlöhne, weil sie beschäftigungsfeindlich sind und unsere Arbeitsmarktprobleme nicht lösen", sagte Franz der "Rheinischen Post".
"Ich
werde alles tun, um die Bundesregierung davon zu überzeugen, dass das
der falsche Weg ist." "In Deutschland ist die Arbeitslosigkeit von
Geringqualifizierten bereits stark gestiegen, weil die unteren
Tariflohngruppen über Jahrzehnte überproportional angehoben wurden",
sagte Franz , Mitglied des Sachverständigenrats und Präsident des
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. In
Frankreich habe eine Mindestlohnerhöhung die Arbeitslosigkeit
geringqualifizierter Jugendlicher "markant gesteigert". Franz schlägt
statt Mindestlöhnen verbesserte Hinzuverdienstmöglichkeiten beim ALG
II vor: "Das schafft einen Anreiz, eine niedrig bezahlte Arbeit
aufzunehmen und vermeidet die Gefahr, dass ein Arbeitsplatz wegen zu
hoher Kosten ins Ausland verlagert wird."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post