Rheinmetall für Drei-Prozent-Ziel bei Verteidigungsausgaben
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA und der Regierungskrise in Deutschland sieht Rheinmetall-Chef Armin Papperger große Herausforderungen auf die Nato-Staaten zukommen.
Bei RTL und ntv äußerte er die Einschätzung, dass die bisherige
Zielmarke von zwei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben nicht
ausreichen werde: "Trump wird uns auch dazu zwingen, mehr zu investieren
und ich glaube eher, dass wir in Richtung 3 Prozent des BIP gehen", so
Papperger.
Er sagte, dass dies zwar schwierig umzusetzen sei, es
aber "keine Alternative geben" werde. Zur aktuellen Regierungskrise in
Deutschland sagte der Rheinmetall-Chef: "Jeder Bundesbürger hat ja die
letzten Monate gemerkt, dass es da irgendwie knirscht im Gebälk." Er
gehe davon aus, dass es zu Neuwahlen kommen werde.
Bezüglich der
Auswirkungen auf das Geschäft von Rheinmetall sagte Papperger: "Ich
glaube, dass die Regierung immer noch handlungsfähig ist. Das ist der
allerwichtigste Punkt für uns. Und gerade im Defensivbereich ist es ja
so, dass die Budgets eigentlich vergeben sind." Er verwies auf aktuelle
Entscheidungen: "Also für uns zum Beispiel 200 Lkws, die heute
freigegeben worden sind. Die Regierung ist weiterhin handlungsfähig."
Zur
Zukunft der Ukraine-Unterstützung unter einer möglichen
Trump-Präsidentschaft äußerte sich Papperger vorsichtig: "Da bin ich mir
noch nicht sicher, ob das so kommen wird. Warum? Die Diskussion, die es
zwischen Russland und Amerika gibt, wird ganz entscheidend dafür sein.
Und wenn Russland keine gute Alternative anbietet, kann Präsident Trump
auch sehr schnell umschwenken und kann mehr liefern als vorher."
Auf
die Frage, wann Deutschland wieder verteidigungsfähig sein könnte,
antwortete er: "Ich glaube, erst in fünf bis sieben Jahren, wenn das
Geld da ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur