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Erzeugerpreise im Juni 2024: -1,6 % gegenüber Juni 2023

Archivmeldung vom 19.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2024 um 1,6 % niedriger als im Juni 2023. Im Mai 2024 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -2,2 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise im Juni 2024 gegenüber dem Vormonat Mai 2024 um 0,2 %.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmnat waren auch im Juni 2024 die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Juni 2023, während Konsum- und Investitionsgüter teurer waren.

Starke Preisrückgänge bei Erdgas in der Verteilung und Strom

Energie war im Juni 2024 um 5,9 % billiger als im Juni 2023. Gegenüber Mai 2024 sanken die Energiepreise um 0,1 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge für Erdgas und elektrischen Strom. Die Gaspreise fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Juni 2023 um 14,8 %, gegenüber Mai 2024 stiegen sie um 0,3 %. Strom kostete im Juni 2024 über alle Abnehmergruppen hinweg 11,0 % weniger als im Juni 2023 und 0,4 % mehr als im Mai 2024.

Mineralölerzeugnisse waren 2,8 % teurer als im Juni 2023. Gegenüber Mai 2024 fielen diese Preise um 1,1 %. Leichtes Heizöl kostete 12,9 % mehr als ein Jahr zuvor (+2,3 % gegenüber Mai 2024). Kraftstoffe waren 1,5 % teurer als im Juni 2023, aber 1,3 % billiger als im Mai 2024.

Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber Juni 2023 um 0,3 % (+0,1 % gegenüber Mai 2024).

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern vor allem durch Preissenkungen bei Papier und Pappe sowie bei Metallen

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Juni 2024 um 0,9 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,1 %.

Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Papier, Pappe und Waren daraus sowie für Metalle verursacht. Papier, Pappe und Waren daraus waren 4,4 % billiger als im Juni 2023. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese Preise um 0,7 %. Zeitungsdruckpapier kostete 10,2 % weniger als im Juni 2023, Schachteln und Kartons aus Wellpapier oder Wellpappe verbilligten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,9 %. Die Preise für Metalle lagen mit -4,1 % ebenfalls deutlich unter denen des Vorjahresmonats. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 11,0 % weniger als im Juni 2023. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich nur um 1,4 %.

Holz sowie Holz- und Korkwaren kosteten 3,8 % im Juni 2024 weniger als im Juni 2023. Spanplatten verbilligten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,1 %, Faserplatten um 8,9 %. Laubschnittholz war 3,5 % billiger als im Vorjahresmonat, Nadelschnittholz dagegen war 0,4 % teurer als im Juni 2023. Chemische Grundstoffe verbilligten sich insgesamt um 3,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Glas und Glaswaren waren 6,7 %, Futtermittel für Nutztiere 6,6 % und Zement 1,5 % günstiger als im Vorjahresmonat.

Preissteigerungen gegenüber Juni 2023 gab es unter anderem bei Mörtel (+5,0 %), Gipserzeugnissen für den Bau (+3,7 %) und Kalk (+2,7 %). Natursteine, Kies, Sand, Ton und Kaolin kosteten 5,2 % mehr als im Vorjahresmonat.

Preisanstiege bei Investitionsgütern

Die Preise für Investitionsgüter waren im Juni 2024 um 2,3 % höher als im Vorjahresmonat (+0,2 % gegenüber Mai 2024). Maschinen kosteten 2,5 % mehr als im Juni 2023. Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen um 1,5 % gegenüber Juni 2023.

Verbrauchsgüter waren im Juni 2024 um 0,6 % teurer als im Juni 2023 (+0,3 % gegenüber Mai 2024). Nahrungsmittel kosteten mit +0,1 % etwas mehr als im Juni 2023. Süßwaren waren 24,7 % teurer als im Juni 2023. Butter kostete 24,5 % mehr als im Vorjahr, gegenüber Mai 2024 stiegen die Butterpreise um 2,8 %. Obst und Gemüseerzeugnisse kosteten 5,2 % mehr als im Juni 2023. Billiger als im Vorjahresmonat war im Juni 2024 insbesondere Milch (-7,9 %).

Gebrauchsgüter waren im Juni 2024 um 0,7 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Mai 2024 stiegen diese Preise um 0,1 %.

Umbasierung des Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte

Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte wurde mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die Umstellung auf ein neues Basisjahr erfolgt turnusmäßig in der Regel alle fünf Jahre. Das der Neuberechnung des Erzeugerpreisindex zugrunde liegende Wägungsschema, das die Teilindizes für die Berechnung des Gesamtindex gewichtet, basiert auf dem gewerblichen Inlandsabsatz im Jahr 2021.

Mit der Umstellung wurden alle Indizes ab Januar 2021 unter Berücksichtigung des neuen Wägungsschemas neu berechnet. Die auf der alten Basis 2015 ermittelten Preisindizes verlieren damit ihre Gültigkeit. Weitere Informationen zur Umbasierung des Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte sind auf der Themenseite "Preisstatistik im Überblick" unter "Revisionen in der Preisstatistik" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Methodische Hinweise:

Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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