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Steuergewerkschaft: 30 Milliarden Euro jährlich gehen durch Steuerhinterziehung verloren

Archivmeldung vom 14.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf 30 Milliarden Euro jährlich veranschlagt der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, das Volumen der jährlichen Steuerhinterziehung in Deutschland.

"Davon könnten rund 10 Milliarden Euro für den Staat gerettet werden, wenn die Steuerfahndung ihren Aufgaben angemessen ausgestattet wäre", sagte Ondracek in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe).

Der Fall des Post-Chefs Klaus Zumwinkel zeige, so Ondracek, "dass auch der prominente Name nicht vor konsequenten Ermittlungen schützt", wenn die Fahndung Ernst machen könne. "Das ist das positive Signal" der Ermittlungen gegen den Privatmann Zumwinkel. Zugleich zeige dieser Fall aber auch, "dass Steuerhinterziehung in Deutschland zum Volkssport geworden ist". Leider sei "das schlechte Gewissen eingeschlafen, weil die Steuerfahndung personell so schwach gerüstet ist, dass sie nicht zeitnah allen Fällen nachgehen kann". So habe sich herumgesprochen, "dass das Entdeckungsrisiko relativ gering ist".

Im konkreten Fall des Post-Vorstandschefs wies Ondracek darauf hin, dass ein Durchsuchungsbeschluss eventuell inklusive eines Haftbefehls "nur bei massiven Verdachtsmomenten erwirkt werden kann". Das gelte erst recht bei prominenten Persönlichkeiten.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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