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DGB pocht auf Gesetze zur Eindämmung von Leiharbeit und Werkverträgen

Archivmeldung vom 29.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Reiner Hoffmann Bild: DGB/Simone M. Neumann
Reiner Hoffmann Bild: DGB/Simone M. Neumann

Der DGB pocht auf weitere gesetzliche Maßnahmen zur Regulierung des Arbeitsmarktes. "Zur Bekämpfung des Niedriglohnsektors brauchen wir rasch wirksame Regelungen gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der "Saarbrücker Zeitung".

Wenn der Anteil der Leiharbeiter in Unternehmen bis zu 20 Prozent betrage, dann habe das nichts mit Flexibilität und dem Abarbeiten von Auftragsspitzen zu tun, meinte Hoffmann. "Es gibt tarifvertragliche Vereinbarungen, dass der Anteil der Leiharbeit in einem Betrieb nicht mehr als vier Prozent ausmachen darf und Leiharbeitsverhältnisse nach einer gewissen Zeit in normale Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln sind. Solche Vorgaben wären auch per Gesetz sinnvoll", sagte der Gewerkschafter.

Was die Werkvertragsarbeit angehe, so müsse die Regierung "deutlich definieren", was sie darunter verstehe. "Es gibt Bereiche, da sind Werkvertragsarbeiter sinnvoll, zum Beispiel bei der Wartung komplexer Anlagen, die in größeren zeitlichen Abständen notwendig sind. Aber bei täglichen, normalen Arbeiten im Betrieb haben Werkverträge nichts zu suchen", meinte Hoffmann.

Zugleich zeigte sich der DGB-Chef skeptisch, ob der ab 1. Januar geltende Mindestlohn von 8,50 Euro tatsächlich vereinbarungsgemäß umgesetzt wird. "Wir sehen mit Sorge, dass viele Arbeitgeber alles versuchen, um den Mindestlohn auszuhebeln", sagte Hoffmann. Die zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit sei mit ihren jetzigen Aufgaben schon überlastet, weil Personal fehle. Auch sehe eine Verordnung der Regierung vor, dass die Arbeitszeit nicht präzise erfasst werden müsse. "So wird dem Missbrauch doch Tür und Tor geöffnet", klagte der DGB-Chef.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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