Luftfahrtbranche will Kritiker mit leiseren Flugzeugen besänftigen
Archivmeldung vom 08.07.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit leiseren Flugzeugen und einer neuen Infoseite im Internet will die deutsche Luftfahrt ihre Kritiker besänftigen - im Gegenzug fordert die Branche, dass keine weiteren Nachtflugverbote eingeführt werden. Klaus-Peter Siegloch, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sagte im Gespräch mit der F.A.Z.: "Die deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften brauchen die bestehenden Betriebszeiten." Der Frankfurter Flughafen, wo eine Nachtpause von 23:00 bis 05:00 Uhr gilt, sei das Drehkreuz mit den stärksten Einschränkungen auf der ganzen Welt. Beschneide man die Betriebszeiten weiter, verliere der Standort an Attraktivität.
"Frankfurt behält dann zwar den Flughafen, der wäre aber kein Drehkreuz mehr", warnte Siegloch vor einer möglichen Verlagerung internationaler Flugverbindungen. Bisherige Anstrengungen der Branche für einen größeren Lärmschutz machten sich bemerkbar. Die Belastung der Bevölkerung durch Fluglärm gehe zurück. in Hessen mit dem Frankfurter Flughafen von 2007 bis 2012 um 17 Prozent. "Insgesamt sinken die objektiven Lärmmesswerte, und auch die subjektiv empfundene Lärmbelastung nimmt ab", sagte Siegloch.
Aktuell fühlten sich sechs Prozent der Deutschen durch Fluglärm gestört, aber 15 Prozent von lauten Zügen. "Die Bahn hat die Luftfahrt beim Lärm überholt", sagte Siegloch.
Die deutsche Fluggesellschaften investierten zudem rund 30 Milliarden Euro in den Lärmschutz, die Auslieferung von 279 leiseren Flugzeugen stehe in den nächsten Jahren an. "Das ist das beste aller Lärmschutzprogramme", sagte Siegloch weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur