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Kirchentagspräsident kritisiert Arbeitgeber Kirche

Archivmeldung vom 28.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Der Präsident des Evangelischen Kirchentages, Gerhard Robbers, hat die Kirchen als Arbeitgeber kritisiert. Die Kirchen müssten "in ihren Einrichtungen ein Beispiel sein und besser wirtschaften - nicht mehr Geld verdienen, sondern ein Vorbild im Umgang mit den Beschäftigten sein", sagte Robbers der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt". Es gebe "zu viele Betriebe, die das nicht sind."

Die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände sind mit mehr als 1,2 Millionen Beschäftigten der größte Arbeitgeber nach dem Staat. Robbers, der an der Universität Trier Staatsrecht lehrt, forderte die Kirchen auf, enger mit Gewerkschaften zusammenzuarbeiten. "Mich macht betroffen, dass es über Jahrzehnte zwischen Kirche und Gewerkschaft eher Konfrontation gab als das Bewusstsein, dass man sich gemeinsam um Behinderte, Alte, Junge oder Verschuldete kümmern muss", sagte er.

Bisher handeln die Kirchen Tarife in eigenen Kommissionen aus und verbieten Streiks und Aussperrungen. Vor vier Wochen hat das Bundesarbeitsgericht dagegen Streiks in Kirchen erlaubt, wenn die Gewerkschaften nicht an Tarifverhandlungen beteiligt sind. Wie Robbers sagte, will der kommende Evangelische Kirchentag im Mai in Hamburg Konzepte entwickeln, "in denen Gewerkschaften und Kirchen künftig partnerschaftlicher zusammenarbeiten können."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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