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Stark: Debatte um Deflationsgefahren in Europa "völlig überzogen"

Archivmeldung vom 20.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jürgen Stark (2013)
Jürgen Stark (2013)

Foto: Kandschwar
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Jürgen Stark, hält die negativen Inflationsraten als Grund für ein Programm zum massiven Ankauf von Staatsanleihen für vorgeschoben: Die Debatte um die Deflationsgefahren in Europa sei "völlig überzogen". "Die EZB will die Refinanzierungskosten einzelner Länder verringern", sagte er in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).

"Das ist etwas anderes als die traditionelle Geldpolitik", so stark weiter. "Die EZB hat sich mit ihrer Ankündigung, die Bilanzsumme um eine Billion Euro zu steigern, bereits vor den negativen Inflationsraten festgelegt". Eine noch expansivere Geldpolitik werde ohnehin "weder in der Realwirtschaft Wirkung erzielen, noch die Inflationsraten schnell nach oben treiben". Wie sehr die Notenbanken bereits jetzt die Märkte dominierten, zeigen nach Auffassung von Stark auch die jüngsten Entwicklungen in der Schweiz. Die heftigen Marktreaktionen nach dem Entschluss der dortigen Notenbank, den Franken freizugeben, seien ein Beleg dafür, "wie abhängig die Finanzmärkte vom Verhalten und den Operationen der Zentralbanken sind".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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