Studie: Wohneigentum verteuert sich deutschlandweit um 5,4 Prozent
Archivmeldung vom 04.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Preise für selbstgenutztes Wohneigentum sind im vergangenen Jahr deutschlandweit um 5,4 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Studie des Bundesverbands der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervor, über welche die "Welt am Sonntag" berichtet. Damit fiel der Anstieg noch einmal höher aus als in den Vorjahren mit 4,9 im Jahr 2016 und 3,2 Prozent 2015. Einen deutlichen Sprung machten die Preise dem Bericht zufolge erneut in den Ballungsgebieten.
In den sechs größten Städten betrug der Anstieg der Studie zufolge 11,6 Prozent. "Der Preisauftrieb übertraf damit in den Großen-6 erneut die Wachstumsraten wichtiger Fundamentaldaten wie das verfügbare Einkommen oder die Mieten", zitiert die Zeitung aus dem Papier. Spitzenreiter in dieser Gruppe seien die Millionenstädte Berlin, München und Hamburg mit einem Preiswachstum von bis zu 200 Prozent seit 2007 gewesen. Preistreiber seien weiterhin "der hohe Zuzug nach Deutschland und insbesondere in die Städte, das historisch niedrige Zinsniveau und die gute Konjunktur in Deutschland", schreiben die Studienautoren. Die Erschwinglichkeit von Wohneigentum nehme immer weiter ab: In den sechs größten Städten seien die Wohneigentumspreise um 55 Prozent stärker gewachsen als die verfügbaren Einkommen. In städtisch geprägten Regionen insgesamt eilten die Preise um acht Prozent den Einkommen davon. Inzwischen stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen aber auch in ländlichen Regionen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet.
"Der Aufschwung am Immobilienmarkt hat an Breite gewonnen", zitiert die Zeitung aus der BVR-Studie. Die Durchschnittspreise auf dem Land seien 2017 um 4,8 Prozent nach oben gegangen, nach 4,2 und 2,7 Prozent in den beiden Jahren davor. Die BVR-Analyse basiert unter anderem auf Marktdaten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Ein Risiko für das Finanzsystem können die Studienautoren trotz der hohen Preise und der zunehmenden Kreditvergabe nicht erkennen. Das Volumen der Wohnkredite wachse zwischen 3,5 und vier Prozent pro Jahr und damit nur wenig stärker als die Wirtschaft, wie die Zeitung berichtet. Die private Verschuldungsquote liege unter 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und "liefert keine Hinweise auf eine übermäßige Kreditvergabe", schreiben die Autoren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur