Studie: 14-Euro-Mindestlohn könnte viele Jobs kosten
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro könnte laut einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) viele Jobs kosten. Eine entsprechende Anhebung würde wohl mehr als jeden zweiten Betrieb betreffen, heißt es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung.
Etwa ein Drittel der Betriebe, die Mitarbeiter zum derzeitigen
Mindestlohn von 12,41 Euro beschäftigen, geht demnach davon aus,
innerhalb der kommenden zwölf Monate Beschäftigung abbauen zu müssen.
Insgesamt gehen rund 19 Prozent aller befragten Betriebe von einem
Beschäftigungsrückgang aus, sollte der Mindestlohn auf 14 Euro erhöht
werden. Etwa ein Prozent erwartet eine Zunahme der Beschäftigung,
während 80 Prozent keine Änderung erwarten.
Dabei zeigt sich
weiter: Je weniger die untersten Einkommensgruppen in den jeweils
befragten Betrieben verdienen, desto eher gehen sie davon aus, dass eine
Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro zu einer Abnahme der
Beschäftigung führen würde. Bei Betrieben, deren unterste Lohngruppe
derzeit den Mindestlohn von 12,41 Euro verdient, würde fast jeder dritte
einen Beschäftigungsrückgang erwarten. Bei Betrieben, in denen die
unterste Lohngruppe bis zu zwei Euro über dem derzeitigen Mindestlohn
verdient, sind es 28 Prozent. Bei Betrieben hingegen, deren unterste
Verdienstgruppe schon heute mehr als zwei Euro über dem Mindestlohn
verdient, sind es 6,5 Prozent.
"Es zeichnet sich ab, dass eine
sprunghafte Erhöhung des Mindestlohns zumindest kurzfristig deutliche
Auswirkungen auf die Lohnstruktur und die Beschäftigungserwartungen der
Betriebe in Deutschland haben würde", sagte IAB-Forscher Erik-Benjamin
Börschlein. Insgesamt beschäftigen 58 Prozent der Betriebe in
Deutschland Arbeitskräfte, die weniger als 14,41 Euro verdienen. "Ein
Mindestlohn von 14 Euro könnte über die Hälfte der Betriebe direkt
betreffen - und damit auch weit mehr als die Mindestlohnerhöhung auf 12
Euro", sagte IAB-Forscher André Diegmann.
Die Studie beruht auf
einer Stichprobe von 1.322 Betrieben aus der IAB-Stellenerhebung. Bei
den Angaben handelt es sich um vorläufig hochgerechnete Werte, die laut
Institut "mit einer gewissen Ungenauigkeit" einhergehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur