Wirtschaftsweiser fordert Lohnplus von fünf Prozent
Archivmeldung vom 07.01.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält kräftige Gehaltssteigerungen in Deutschland für unerlässlich. "Fünf Prozent Plus über alle Branchen hinweg sollten es schon sein", sagte der Professor mit Blick auf die anstehende Tarifrunde dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
In Bofingers happiger Forderung ist ein zweiprozentiger Zuschlag zur Euro-Rettung enthalten. Eigentlich ergibt sich aus dem Produktivitätszuwachs und der Inflation laut Bofinger nur eine dreiprozentige Lohnsteigerung. "Aber wir können bei Tarifverhandlungen nicht länger so tun, als lebten wir auf einer Insel."
Zwar kämen die südeuropäischen Staaten, die seit der Euro-Einführung kräftige Einkommenszuwächse verzeichneten, um Sparmaßnahmen und Reformen nicht umhin. Aber durch eine kräftige Lohnsteigerung könnten die Deutschen den notwendigen Anpassungsprozess abfedern.
Damit Bofingers Projekt "Deutschland muss teurer werden" auch funktioniert, fordert der Wirtschaftsweise ein Fünfprozentplus auf breiter Front. Die Renten müssten genauso zulegen wie die Hartz-IV-Sätze. Im Hinblick auf einen möglichen Aufschrei angesichts seiner Forderungen sagte Bofinger: "Wir haben nur die Wahl zwischen hässlichen Alternativen: entweder eine zeitweise höhere Inflationsrate bei uns oder eine Deflation in Südeuropa."
Quelle: dts Nachrichtenagentur