Crowdfunding: Unterstützer wichtiger als Geld
Archivmeldung vom 17.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOb ein mittels Crowdfunding realisiertes Produkt nach dem eigentlichen Marktstart ein finanzieller Erfolg wird, hängt damit zusammen, wie viele Unterstützer die Kampagne hatte. Wie viel Geld diese brachte, ist irrelevant. Das hat eine Studie von Forschern der North Carolina State University (NC State) ergeben. Demnach scheint eine starke Unterstützer-Community gleich doppelt wertvoll.
Bei Crowdfunding geht es darum, Geld aufzustellen. "Mir erschien es nach einer Möglichkeit, zu lernen und eine Community zu schaffen, die auf ein Produkt aufmerksam macht", meint jedoch Michael Stanko, Marketing-Professor an der NC State. Die Studie sollte klären, ob das wirklich der Fall ist. Daher haben Stanko und sein Team die Macher hinter etlichen erfolgreichen Kickstarter-Kampagnen in den Kategorien Technologie, Produktdesign, Hardware und Video Games für eine Befragung kontaktiert. Immerhin 173 Entrepreneure haben vollständig ausgefüllte Fragebögen retourniert.
"Das erste Schlüsselergebnis war, dass die vom Crowdfunding-Unternehmer aufgestellte Geldmenge irrelevant für den späteren Markterfolg des Produkts war", sagt Stanko. Wer großen Crowdfunding-Erfolg hatte, hatte keine bessere Chance, später Verkaufs-, Profit- oder andere finanzielle Ziele zu erreichen. Dafür hat sich gezeigt, dass Entrepreneure, die ihr Finanzierungsziel deutlicher übertroffen hatten, in weiterer Folge weniger auf neue Innovation geachtet haben. Das liegt laut Stanko oft daran, dass Start-ups zu stark gebunden werden. "Manche dieser Unternehmen gehen so in den Vorbestellungen unter, dass sie gar nicht über die nächste große Idee nachdenken können."
Feedback und Mundpropaganda
Für den späteren Markterfolg sehr wichtig ist jedoch die Zahl der Crowdfunding-Unterstützer. Denn diese sind auf zwei Arten nützlich. "Befragte haben uns gesagt, dass das Wertvollste an Unterstützern ist, dass sie als Evangelisten dienen", so Stanko. Denn sie schaffen auf sozialen Medien und über klassische Mundpropaganda Bewusstsein für die Produkte. "Unternehmer sagten uns, dass sie davon profitiert haben, dass Crowdfunding-Unterstützer sich mit ihrer Meinung nicht zurückhalten", betont zudem der Marketingprofessor. Unbeschöntes, aber konstruktives Feedback helfe demnach oft, Produkte zu verbessern.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler