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Stahltochter von ThyssenKrupp kämpft mit Lieferproblemen

Archivmeldung vom 13.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Die Stahltochter von ThyssenKrupp hat offenbar Probleme mit der pünktlichen Belieferung ihrer Kunden: So wurde vor anderthalb Jahren als Zielgröße eine Lieferperformance von mehr als 80 Prozent festgelegt. Derzeit erreicht die Sparte gerade mal 70 Prozent, zeitweise waren es nur gut 60 Prozent. "Nicht befriedigend" heißt es in einer Vorlage für den Aufsichtsrat der Stahl-Tochter Steel Europe, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

Sparten-Chef Andreas Goss räumt Defizite ein. "Die Zahlen sind zu niedrig", sagte er der Zeitung. Die pünktliche Belieferung ist ein zentrales Element für die Kundenzufriedenheit. Europäische Wettbewerber erreichen dabei Werte von 90 Prozent.

Goss, seit knapp drei Jahren in der Führungsspitze von Steel Europe, macht zwei Gründe für die Probleme verantwortlich: einerseits die Anlaufschwierigkeiten Ende vergangenen Jahres bei der neuen Stranggussanlage am Hauptstandort Duisburg. Die zogen sich über Wochen hin und führten zu Engpässen in der Produktion. Mancher Kunde konnte erst deutlich später beliefert werden. Andere Hersteller sprangen zwar teilweise ein, der Umsatz ging ThyssenKrupp jedoch verloren. Diese Schwierigkeiten seien inzwischen aber behoben, heißt es im Konzern.

Ein weiterer Grund ist eine veraltete IT. "Hier sind wir nicht auf dem neusten Stand", räumte Goss ein. Seit drei Jahren genießt die System-Integration bei ThyssenKrupp höchste Priorität. Für die Stahlsparte hat Goss das Projekt mit dem Kunstnamen Daproh (data and process harmonisation) zur Chefsache erklärt. "Hier besteht die größte Notwendigkeit", sagte er. Im Herbst 2017 soll bei Steel Europe eine einheitliche IT gestartet werden. "Es ist essenziell für unsere Zukunft", sagte Goss. "Über 90 Prozent Liefertreue werden wir ohne IT-Integration nicht erreichen können."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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