Autoverband korrigiert Absatzprognose für 2009 nach oben
Archivmeldung vom 26.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Hilfspaket der Bundesregierung für die deutsche Autoindustrie könnte nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA den Autoabsatz im Inland erheblich stimulieren.
"Wenn die Regierung jetzt alles das, was sie auf den Weg gebracht hat, gesetzgeberisch auch durchsetzt, haben wir die Chance, die Drei-Millionen-Grenze zu knacken", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der deutschen Autoindustrie (VDA), dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Der Verband korrigierte damit seine Prognose für 2009 nach oben. Im Dezember hatte er noch einen Absatz von maximal 2,9 Millionen Autos für 2009 vorausgesagt. 2008 hatten die deutschen Hersteller 3,09 Millionen Autos in Deutschland abgesetzt, 1,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Wissmann zeigte sich sehr zufrieden mit den Maßnahmen der Regierung. "Das mutige Konzept der großen Koalition muss man massiv unterstützen. Sie bietet die richtige Mischung an", sagte er dem "Tagesspiegel". Die Veränderung beim Kurzarbeitergeld, die Senkung des Krankenversicherungsbeitrags, die Förderung alternativer Antriebe, die Umweltprämie sowie die Neuordnung der Kfz-Steuer könnten helfen, "damit eine für Deutschland lebenswichtige Industrie nicht in die Knie geht". Viele Verbraucher hätten mit dem Autokauf gewartet. "Jetzt sind die Rahmenbedingungen klar. Was ich derzeit aus den Autohäusern fast aller Marken höre, zeigt ein massives Interesse", sagte Wissmann.
Kritik an der geplanten CO2-basierten Kfz-Steuer, die hubraumstarke Fahrzeuge begünstigen soll, wies Wissmann zurück. "Die größten Profiteure sind die Kleinfahrzeuge, so viel ist sicher." Er lehne eine "Privilegierung nach oben ebenso ab wie eine Bestrafung", sagte der VDA-Präsident. Beim Gesetzentwurf der Regierung sei der Feinschliff aber noch nicht gemacht. "Ganz wichtig ist, dass die große Koalition die Diskussion um die Ausgestaltung der Kfz-Steuer jetzt zügig beendet, damit der Verbraucher Klarheit hat", sagte Wissmann.
Quelle: Der Tagesspiegel