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Netzagentur droht Stromkonzernen mit Millionenstrafe

Archivmeldung vom 22.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Bundesnetzagentur verliert die Geduld mit den Energieunternehmen. Weil sich der Anbieterwechsel für Kunden weiterhin schwierig gestaltet, erhöht die Behörde den Druck auf die Versorger.

Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, hat die Verbraucher wiederholt aufgerufen, Stromtarife zu vergleichen und bei Bedarf den Versorger auszutauschen. Leichter gesagt, als getan: Das Prozedere ist kompliziert und der Anbieterwechsel fordert von den Kunden viel Geduld. Jetzt will Kurth die Konzerne dazu zwingen, vorhandene Hürden zu beseitigen.Die Bundesnetzagentur erhöht entsprechend den Druck auf die Energieunternehmen. Sie droht knapp 40 Versorgern Zwangsgelder in einer Gesamthöhe von rund 1,7 Millionen Euro an. Die betroffenen Firmen hätten die Vorgaben der Behörde zur kundenfreundlichen Gestaltung ihrer Geschäftsprozesse nur unvollständig oder fehlerhaft umgesetzt, rügte die Netzagentur.

Die Aufsichtsbehörde hatte den Stromnetzbetreibern im Juli 2006 genaue Vorgaben gemacht und eine Frist bis zum 1. August 2007 für die Umsetzung eingeräumt. Durch die Vereinheitlichung der Geschäftsprozesse sollte der Kundenwechsel vereinfacht werden.

Doch in den vergangenen Monaten stellte die Agentur noch etliche Unzulänglichkeiten fest. "Zwar führen die von uns festgestellten Mängel in den meisten Fällen nicht dazu, dass deswegen der vom Verbraucher veranlasste Wechsel des Stromlieferanten scheitert", sagte Kurth. Sie verursachten aber erheblichen und unnötigen Mehraufwand beim neuen Lieferanten des Kunden.

Die betroffenen Stromnetzbetreiber haben nun einen Monat Zeit, die Vorgaben der Bundesnetzagentur endgültig umzusetzen und damit allen Nutzern den diskriminierungsfreien Zugang zu den Elektrizitätsversorgungsnetzen zu gewährleisten.

Quelle: spiegel.de
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