Viele Manager lehnen Boni-Kürzungen ab
Archivmeldung vom 03.09.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie meisten Manager in Deutschland haben kein Problem damit, auch in der Coronakrise Boni und Dividenden auszuschütten. Das ist ein zentrales Ergebnis der "Führungskräftebefragung 2020", die von der Wertekommission und der Technischen Universität München durchgeführt wurde und über welche die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
In der Erhebung sprachen sich 32 Prozent der Führungskräfte uneingeschränkt dafür aus, Boni und Dividenden zu zahlen, 22 Prozent sind eher dafür. Weniger als jeder fünfte Manager (18 Prozent) spricht sich strikt dagegen aus. Stark ausgeprägt ist der Umfrage zufolge auch die Bereitschaft der Unternehmen, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Hälfte der Manager (49 Prozent) sieht es als angemessen an, bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeit zu beantragen, nur knapp jeder vierte (23 Prozent) ist eher oder voll dagegen.
Auch vor direkten staatlichen Hilfen schreckt nur jeder fünfte zurück. Dagegen bewerten 47 Prozent sie als angemessen. Der Rest der interviewten Personen antwortete mit "teils, teils". Bereits 83 Prozent der Unternehmen haben der Umfrage zufolge im Zuge der Corona-Pandemie Hygienevorschriften erlassen und 74 Prozent Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt, falls dies möglich war.
Von einer Geldspende zur Bekämpfung der Pandemie wissen nur 13 Prozent der Befragten zu berichten. Hinter der Wertekommission steht der Verein "Initiative Werte Bewusste Führung", der seit 2006 in regelmäßigen Abständen Studien zum Wertebewusstsein von Führungskräften macht.
An der diesjährigen Umfrage beteiligten sich 520 Manager aus Deutschland, die allermeisten davon gehören zur oberen oder mittleren Führungsebene. Die größte Bedeutung messen die Manager den Werten "Vertrauen" und "Verantwortung" bei. An die dritte Stelle rückte erstmals seit Durchführung der Studie der "Respekt" auf, den inzwischen immerhin jede fünfte Führungskraft in Deutschland als wichtigsten Wert betrachtet. Trotz aller Klimadiskussionen ist die Bedeutung der "Nachhaltigkeit" nicht gestiegen. Nur knapp sechs Prozent der Macher in den Unternehmen gaben an, dass für sie Nachhaltigkeit der wichtigste persönliche Wert ist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur