Finanzexperten erwarten schwächere Konjunktur in China
Archivmeldung vom 02.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Erwartungen für die chinesische Konjunktur sind im November 2015 wieder deutlich gesunken. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, ist im aktuellen Umfragezeitraum (9.11.-25.11.2015) erneut in den negativen Bereich gerutscht. Er liegt jetzt bei minus 1,7 Punkten.
Insgesamt ist die Einschätzung der chinesischen Konjunktur von größerer Unsicherheit geprägt. Dies zeigt sich an der großen Volatilität der letzten Monate: im September betrug der CEP-Indikator minus 9,7 Punkte, im Oktober lag er im positiven Bereich bei 8,3 Punkten, um jetzt im November wieder auf minus 1,7 Punkte zurückzugehen.
Die BIP-Punktprognose bleibt von diesem Auf und Ab des Erwartungsindikators unbeeindruckt und orientiert sich deutlich an den Vorgaben des Fünfjahresplans der chinesischen Regierung. Für 2015 liegt die Prognose bei 6,8 Prozent und ist damit geringfügig niedriger als im Vormonat. Für 2016 werden unverändert 6,6 Prozent angegeben. Für die Konsumentenpreise sinkt die erwartete Inflationsrate auf 1,6 Prozent auf Sicht der nächsten drei Monate und für die kommenden zwölf Monate wird ein Preisanstieg von 1,9 Prozent vorhergesagt.
Die Abwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar sollte sich mittelfristig in einer Verbesserung der Exporte niederschlagen und entsprechend gehen die Experten von einer wieder etwas günstigeren Entwicklung der Exporte auf Sicht von einem Jahr aus. Positiv für die weitere Konjunkturentwicklung stimmt die Einschätzung des Binnenkonsums. Dieser wird von den befragten Experten wieder deutlich stärker gesehen und stellt damit die wichtigste Stütze der chinesischen Konjunktur dar. Bei der regionalen Entwicklung fällt - wie im Vormonat - vor allem der erwartete Aufholprozess für Tianjin auf. Außerdem wird für Chongqing eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung erwartet.
Das CEP wird gemeinsam von der Fudan Universität in Shanghai und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, erhoben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur