Union erwägt höhere Mehrwertsteuer auch auf Nahrungsmittel und Zeitungen
Archivmeldung vom 23.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Union denkt daran, bei einer Erhöhung der Mehrwertsteuer auch den ermäßigten Steuersatz anzuheben, der für Nahrungsmittel und Personennahverkehr sowie für Zeitungen und Bücher gilt.
In der ZEIT erklärt der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Fraktion Michael Meister, man könne die Debatte "nicht nur
auf den regulären Satz beschränken", der zur Zeit noch 16 Prozent
beträgt. Meister lehnt es aber ab, einzelne Vergünstigungen bei der
Mehrwertsteuer zu streichen, etwa den niedrigeren Steuersatz für
Blumen oder Hundefutter. Damit sei Bundesfinanzminister Hans Eichel
(SPD) schon einmal gescheitert. Der Gesetzgeber solle "sich neutral
verhalten und nicht darüber debattieren, welche der 50
Ausnahmetatbestände gerechtfertigt sind und welche nicht".
Insgesamt sei aber über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer in der
Union noch keine Entscheidung fallen, erklärt der
CDU-Finanzpolitiker. Bevor über eine Erhöhung des
Mehrwertsteuersatzes nachgedacht werde, müsse zunächst der
Umsatzsteuerbetrug bekämpft werden, durch den dem Staat rund 20
Milliarden Euro im Jahr entgingen.
Meister ist auch dagegen, einfach mehr Geld aus dem Steuersystem
in die Sozialversicherungen zu lenken. Die sozialen Sicherungssysteme
müssten "in sich tragfähig" werden. So würden bestimmte Leistungen
wie Krankengeld und Zahnersatz nicht mehr von der gesetzlichen
Krankenversicherung gezahlt. Sie könnten privat abgesichert werden,
"finanziert aus dem höheren Nettoeinkommen", das den Bürgern nach
der geplanten Einkommenssteuerreform bleibe.
Quelle: Pressemitteilung Die Zeit