Bundesbank erwartet kräftiges Wirtschaftswachstum ab 2021
Archivmeldung vom 05.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundesbank rechnet ab 2021 mit einem starken Wirtschaftswachstum in Deutschland. "Den Schätzungen zufolge schrumpft die Wirtschaftsleistung 2020 zwar um 7 Prozent, in den kommenden beiden Jahren legt das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dann aber wieder um jeweils 3 bis 4 Prozent zu", heißt es in einer Bundesbank-Projektion, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Das jüngste Konjunkturpaket der Bundesregierung sei dabei allerdings noch gar nicht mit einberechnet. "Die Staatsfinanzen leisten einen erheblichen Stabilisierungsbeitrag", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. "Ein weiterer Stimulus ist in der aktuellen Lage auch angemessen und ich bewerte das Konjunkturprogramm positiv."
Der konjunkturelle Ausblick falle dadurch nun spürbar günstiger aus. Nachdem die Wirtschaftsleistung im Zuge der Corona-Pandemie im ersten Vierteljahr 2020 bereits stark zurückgegangen war, sehen die Bundesbank-Projektionen für das zweite Quartal einen weiteren, "insgesamt sogar noch massiveren Rückgang voraus". Der Tiefpunkt sei allerdings schon im April durchschritten worden und die Wirtschaft beginne wieder zu wachsen. Dabei hängt der Bundesbank-Optimismus allerdings von einer unsicheren Annahme ab: "In den Projektionen wird unterstellt, dass Mitte kommenden Jahres eine wirksame medizinische Lösung für die Pandemie verfügbar sein wird", heißt es.
Trotz weiterer Ausweitung der Geldmenge rechnet die Bundesbank mit vergleichsweise niedrieger Inflation. In 2020 soll sie bei 0,8 Prozent, in 2021 und 2022 bei 1,1 und 1,6 Prozent liegen. Neben dem Basisszenario hat die Bundesbank auch ein günstigeres und ein ungünstigeres Szenario erstellt. Im laufenden Jahr geht das reale BIP dabei entweder um 3 oder sogar um 10 Prozent zurück. Im günstigen Szenario setzt im kommenden Jahr eine zügige Aufholbewegung ein (plus 6 Prozent), während im ungünstigen Szenario auch dann noch ein BIP-Rückgang zu verzeichnen ist (minus 1 Prozent).
Quelle: dts Nachrichtenagentur