Qimonda bekommt Hilfspaket über 325 Millionen
Archivmeldung vom 22.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDer sächsische Speicherchip-Hersteller Qimonda ist vorerst gerettet. Nach tagelangem Tauziehen gewährt nun auch Portugal ein Darlehen, und der Mutterkonzern Infineon beteiligt sich mit 75 Millionen. Das Land Sachsen gibt einen Kredit von 150 Millionen Euro.
Das Hilfspaket für den schwer angeschlagenen Speicherchip-Hersteller
Qimonda steht. Insgesamt erhält Qimonda Mittel über 325 Millionen Euro,
wie der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk am Sonntag in
Dresden mitteilte. Sachsen wird demnach ein Darlehen über 150 Millionen
Euro bereitstellen, Mutterkonzern Infineon wird 75 Millionen Euro
geben. Neu hinzugestoßen zur Hilfsallianz ist Portugal mit einem Kredit
über 100 Millionen Euro. Die Portugiesen wollen sich über die
Investitionsbank in Lissabon mit einem Darlehen an dem Rettungspaket
beteiligen. Es ist an Auflagen geknüpft. Damit wollen sie ihr eigenes
Qimonda-Werk bei Porto retten, das von Produkten aus Dresden abhängt.
Qimonda kämpft massiv mit Überproduktion und Preisverfall im
Halbleitermarkt. Die Suche nach einen Investor blieb bislang erfolglos.
Deshalb drohte dem Unternehmen die Pleite. Weltweit beschäftigt es rund
13.000 Mitarbeiter. Unabhängig von dem Hilfspaket sehen Sparmaßnahmen
den Abbau von rund 950 Stellen beim Dresdner Qimonda-Werk mit derzeit
rund 3000 Beschäftigten vor.
Dem Rettungsplan ging ein wochenlanges Tauziehen voraus. Infineon
lehnte zunächst ein Rettungspaket von Sachsen ab. Das Land hatte einen
Kredit von 150 Millionen Euro angeboten und von Infineon gefordert,
denselben Betrag zur Verfügung zu stellen. Der Konzern wies dies aber
zurück.