Dienstleistungen im 3. Quartal 2021: Umsatz 5,2% höher als im Vorquartal
Archivmeldung vom 03.12.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Unternehmen in ausgewählten Dienstleistungsbereichen in Deutschland haben im 3. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt nominal (nicht preisbereinigt) 5,2 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im 2. Quartal 2021.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz kalender- und saisonbereinigt um 15,8 %. Nachdem der Umsatz im 2. Quartal 2021 erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie wieder das Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019 erreicht hatte, lag er im 3. Quartal 2021 um 5,2 % über dem Vorkrisenniveau. Die ausgewählten Dienstleistungsbereiche umfassen die Bereiche Verkehr und Lagerei, Information und Kommunikation, freiberufliche und technische Dienstleistungen und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.
Die Zahl der Beschäftigten in den ausgewählten Dienstleistungsbereichen nahm im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 0,2 % ab und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 % zu. Die Beschäftigtenzahl war damit noch 1,6 % geringer als im 4. Quartal 2019.
Bereich Verkehr und Lagerei mit stärkstem Umsatzplus gegenüber dem Vorkrisenquartal
Den stärksten Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorkrisenquartal gab es im 3. Quartal 2021 im Bereich Verkehr und Lagerei (zum Beispiel Straßen- und Schienenverkehr, Transport in Rohrfernleitungen, Schifffahrt, Luftfahrt, Lagerei sowie sonstige Dienstleistungen für den Verkehr, darunter der Betrieb von Verkehrswegen, Bahnhöfen, Flughäfen sowie Post-, Kurier- und Expressdienstleister). Hier stiegen die Umsätze kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem 4. Quartal 2019 um 13,6 % und im Vergleich zum Vorquartal um 6,9 %. Die Post-, Kurier- und Expressdienste erwirtschafteten sogar 19,3 % mehr Umsatz als vor der Corona-Krise, was verglichen mit dem Vorquartal jedoch einen Umsatzrückgang von 2,2 % entspricht.
Starker Umsatzzuwachs im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gegenüber dem Vorquartal
Der Bereich sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros und Reiseveranstalter, private Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudereinigung, Detekteien, Call-Center sowie Messe- und Kongressveranstalter) verzeichnete mit 13,5 % einen deutlichen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorquartal. Während die Umsätze in diesem Bereich im 2. Quartal 2021 noch 20,2 % (revidiertes Ergebnis) unter dem Vorkrisenniveau gelegen hatten, waren sie im 3. Quartal 2021 nur noch 9,5 % niedriger als im 4. Quartal 2019.
Reisebranche sowie Großveranstaltungswesen trotz starker Umsatzzuwächse gegenüber Vorquartal noch immer deutlich unter Vorkrisenniveau
Die Umsätze der Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstigen Reservierungsdienstleister sind im 3. Quartal 2021 um 171,1 % gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Trotz dieses hohen Zuwachses liegen die Umsätze im 3. Quartal 2021 noch 45,9 % unter dem Vorkrisenniveau, nachdem sie im 2. Quartal 2021 noch 80,0 % darunter gelegen hatten. Auch die Umsätze der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter haben sich im 3. Quartal 2021 mit einem Plus von 108,5 % gegenüber dem Vorquartal mehr als verdoppelt, lagen allerdings immer noch 36,2 % unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich dazu waren sie im 2. Quartal 2021 noch 69,4 % (revidiertes Ergebnis) niedriger als im 4. Quartal 2019.
Bereich Information und Kommunikation und freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen
Der Bereich Information und Kommunikation (zum Beispiel Verlagswesen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Musik, Kinos, Rundfunkveranstalter, Telekommunikation sowie Informationsdienstleistungen) verzeichnete mit +3,1 % ebenfalls einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau stiegen die Umsätze damit um 4,7 %.Im Vergleich zu den anderen drei ausgewählten Dienstleistungsbereichen verbuchte der Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Design, Fotografie sowie Dolmetschen) mit +0,7 % den niedrigsten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorquartal. Gegenüber dem 4. Quartal 2019 stiegen die Umsätze jedoch um 4,5 %.
Methodische Hinweise:
Die Dienstleistungsstatistik umfasst die genannten ausgewählten Dienstleistungsbereiche. Bisher nicht in der Statistik enthalten sind die Bereiche "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" sowie das "Grundstücks- und Wohnungswesen".
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Mit der Umstellung der Konjunkturerhebung im Dienstleistungsbereich auf das neue Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz wurde der Berichtskreis auf eine Stichprobe umgestellt. Weiterhin wurde unter anderem die Erhebungsdurchführung optimiert, die Imputationen und die Plausibilisierung der Daten modernisiert sowie die Aufbereitung der Verwaltungsdaten an die Methodik bei den Konjunkturstatistiken im Handel angepasst. Das Statistische Bundesamt berücksichtigt nun laufend verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb die ersten nachgewiesenen Ergebnisse über einen Zeitraum von zwei Jahren. Mit den methodischen Verbesserungen einhergehend wurden die Zeitreihen ab dem 1. Quartal 2020 neu berechnet, sodass ab dem 1. Quartal 2020 Revisionen entstehen und der Vergleich mit dem Vorkrisenniveau (4. Quartal 2021) leicht verzerrt sein kann.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)