Mittelstand von Großbanken enttäuscht
Archivmeldung vom 01.03.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer e.V. (ASU) hat ihre Mitglieder gebeten, ihre Hausbank hinsichtlich der Kriterien Mittelstandsorientierung, Betreuungsqualität und wettbewerbsfähige Konditionen zu bewerten. Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass es die deutschen Großbanken mit dem Mittelstand nicht gut meinen.
Jedenfalls ist die Mehrheit der ASU-Unternehmer mit
den Leistungen der Großbanken nicht zufrieden. In der Gesamtwertung
nehmen die Deutsche Bank (Note 3,8) und die Dresdner Bank (3,63) die
letzten Plätze (6. und 7.) ein. Die Commerzbank schaffte es auf Platz 4
(Note 3,04). Die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken – beide mit
der Note 2,92 – belegen dagegen die vorderen Plätze.
Die
Großbanken erhielten aber nicht nur schlechte Bewertungen. Die Umfrage
hat gezeigt, dass vor allem große Firmen mit Umsätzen über 10 Mio. Euro
die Arbeit von Deutscher und Dresdner Bank zu schätzen wissen. Umso
weiter sich der Unternehmensumsatz von der 10-Mio.-Grenze entfernte,
umso schlechter wurden allerdings auch die Bewertungen. Die Großbanken
seien deswegen aber längst keine Institute ohne jede
Mittelstandsaffinität. Es handele sich eher um Banken für den gehobenen
Mittelstand, so die ASU in ihrer Auswertung.
Im Gegensatz zu
den Großbanken konnten die Sparkassen bei allen befragten Unternehmen
punkten. Bei der ewigen (2003 bis 2005) Rating-Siegerin Sparkassen
kommt es zu kaum
erheblichen Differenzierungen bei den Bewertungen von Unternehmen der
verschiedenen Umsatzgrößen. Allerdings sei bei den Sparkassen ein
Verlust an Attraktivität zu verzeichnen.
Im
Gegensatz zur Vorjahresbefragungen wurden sie von den Unternehmern in
allen Bereichen geringfügig schlechter benotet, was die ASU zu der
Vermutung veranlasste, dass die Sparkassen nicht anders, sondern nur
verzögert auf die veränderten Bedingungen am Kapitalmarkt reagierten.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de