Allianz-Chefberater El-Erian setzt in der Krise auf Aktien von Microsoft, Alphabet und Netflix
Archivmeldung vom 20.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttAllianz-Chefberater Mohamed El-Erian setzt auch nach der Erholung an den Börsen auf Tech-Konzerne in den USA und auf einen großen Anteil Cash in seinem Depot. Mitte März habe er sich vier Kriterien für weitere Aktienkäufe gesetzt, verriet El-Erian im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 6/2020).
Dazu zählten starke Bilanzen, ein positiver Cashflow, ein gutes Management und die Aussicht, dass sich die Unternehmen auch nach der Krise gut entwickeln könnten. "Zu den Firmen, die diese Kriterien erfüllen, gehören Microsoft, Alphabet und Netflix. Sie sind, wenn man in den US-Aktienmarkt investiert, eine gute Chance auf Kursgewinne", sagte El-Erian. Zwar habe er zwischenzeitlich die Aktien schon wieder verkauft, aber die drei Tech-Konzerne seien "großartige Unternehmen". "Wenn es wieder mal eine Preiskorrektur gibt, kann man sehr selektiv die Firmen kaufen, die sich gut entwickeln werden", so El-Erian weiter. Um genau in diesem Fall einsteigen zu können, bleibe er bis dahin bei Cash.
In der zur Eingrenzung der wirtschaftlcihen Folgeschäden betriebenen expansiven Geldpolitik sieht El-Erian erhebliche Risiken. "Eines der Risiken auf diesem Weg ist, das wir nicht nur mehr von den sogenannten Zombie-Firmen haben werden - also Firmen, die ohne Niedrigzinsen längst vom Markt Markt verschwunden wären. Wir werden auch mehr Zombie-Märkte haben", führte El-Erian gegenüber 'Capital' aus.
Darüber hinaus warnte der einstige Gründer und Chef der Investmentgesellschaft Pimco vor einer neuen Krise in den Schwellenländern durch die Corona-Pandemie und die steigende Verschuldung. "Der Westen kann tun, "whatever it takes", die sich schwächer entwickelnden Länder können das nicht", sagte El-Erian gegenüber 'Capital'. "Die gestiegene Verschuldung wird, und darüber wird bislang kaum diskutiert, zu mehr Zahlungsausfällen in schwachen Ländern führen, insbesondere in der sich entwickelnden Welt. Der Markt hat noch nicht realisiert, dass viele Länder nicht die Widerstandsfähigkeit von Deutschland haben."
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)