Ausbildung mit Auszeichnung - die Gesellenfreisprechung: 157 junge Hörakustikerinnen und -akustiker erhalten Gesellenbrief
Archivmeldung vom 30.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttInsgesamt 157 Lehrlinge der Hörakustik aus dem gesamten Bundesgebiet legten am Samstag nach dreijähriger Ausbildung erfolgreich ihre Gesellenprüfung ab. Im Anschluss an die Prüfung erhielten die Jungakustikerinnen und -akustiker ihre Gesellenbriefe. Die feierliche Freisprechung fand mit über 300 Personen mit Ehrengästen, Familie und Freunden in Lübeck, dem Sitz des Campus für Hörakustik, statt. Das Grußwort sprach Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck.
Die drei Prüfungsbesten dieses Winterabschlussjahrgangs sind Marina Scheef aus Schenefeld als Gesamtbeste gefolgt von Lisa Müller aus Ottweiler mit der besten schriftlichen Prüfung. Kerstin Wilhelm aus Dresden erlangte die höchste Punktzahl in der praktischen Prüfung.
"Die Lehrlinge haben sich für einen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Beruf entschieden", sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). "Dieser Gesundheitsberuf verbindet in einmaliger Weise technische, medizinische und handwerkliche Leistungen. Und dabei sind die Hörakustiker immer nah am Menschen."
Außerdem macht die Ausbildung sich bezahlt: So gut wie alle Absolventen haben ihren anschließenden Arbeitsvertrag bereits in der Tasche. Die meisten werden direkt von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen.
Die biha hat die Akademie für Hörakustik (afh) in Lübeck vor über 45 Jahren gegründet. In Kooperation und unter einem Dach mit der staatlichen Bundesoffenen Landesberufsschule wird eine bundesweit einheitliche und hochwertige Aus- und Weiterbildung gewährleistet.
Drei Jahre dauert die duale Ausbildung, die abwechselnd im Hörakustikbetrieb vor Ort, in der Berufsschule und auf dem Campus für Hörakustik in Lübeck stattfindet. Dort lernen, wohnen und leben die Auszubildenden für jeweils sechs Wochen pro Unterrichtseinheit im Campus-Internat.
60 Prozent aller Auszubildenden in diesem Beruf sind Frauen. Und obwohl jeder zweite angehende Hörakustiker Abitur hat, haben auch alle anderen eine Chance auf diesen Beruf mit Zukunft, wenn sie die wichtigsten Voraussetzungen erfüllen: ausgeprägte soziale Kompetenz, medizinisches Interesse, handwerkliches Geschick und keine Berührungsängste mit technischen und physikalischen Themen.
Schließlich müssen die angehenden Hörakustiker ihre Kunden nach der Erfassung und Auswertung von audiologischen Messwerten u.a. umfassend technisch und psychologisch beraten. Handwerkliches Geschick erfordert die Anfertigung von Ohrpassstücken, während Hörsysteme programmieren und anpassen Computerarbeit bedeutet.
In diesem Gesundheitshandwerk herrscht Vollbeschäftigung mit langfristiger Perspektive. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche können die jungen Hörakustiker direkt anfangen zu arbeiten. Viele entscheiden sich schnell, den Meisterbrief zu machen.
Mit ihm können sie selbstständig einen Betrieb eröffnen und ihrerseits ausbilden. Aber auch in Lehre und Forschung sind Hörakustiker gefragt. Das Studium der Hörakustik bis hin zur Promotion steht ihnen ebenfalls offen - und das allen gleichermaßen. Voraussetzung ist lediglich der Gesellenbrief.
Jedes Jahr beginnen bundesweit über 1.000 junge Leute mit der Ausbildung. Mit einer Ausbildungsquote von 20 Prozent zählen Hörakustiker zu den Top-Ausbildern im deutschen Handwerk.
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.000 Hörakustiker-Betrieben und ca. 14.500 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Quelle: Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (ots)