Arbeitskosten im 3. Quartal 2020 um 1,7 % niedriger als im Vorquartal
Archivmeldung vom 09.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn Deutschland lagen die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im 3. Quartal 2020 saison- und kalenderbereinigt 1,7 % unter dem Wert des 2. Quartals 2020.
Das 2. Quartal war allerdings ein Sonderfall, da durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung insbesondere die Zahl der geleisteten Stunden sank, wodurch sich rechnerisch die Kosten je geleistete Arbeitsstunde stark erhöhten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Arbeitskosten im Vergleich zum 3. Quartal 2019 kalenderbereinigt um 1,7 %.
Im Vergleich zum 4. Quartal 2019, also dem Quartal vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lag der Anstieg der Arbeitskosten trotz des angesprochenen aktuellen Rückgangs bei 1,4 %. Der Großteil dieses Anstiegs (+2,1 %) erfolgte bereits im 1. Quartal 2020 und setzte sich im 2. Quartal dann schwächer (+1,0 %) fort.
Anstiege sowohl bei Bruttoverdiensten als auch bei Lohnnebenkosten
Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Die Kosten für Bruttoverdienste erhöhten sich im 3. Quartal 2020 im Vergleich zum 3. Quartal 2019 kalenderbereinigt um 1,7 %, die Lohnnebenkosten stiegen um 1,4 %.
Internationaler Vergleich: Anstieg der Arbeitskosten in Deutschland um 3,6 % im 2. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr
Dem internationalen Vergleich mit den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) liegt der Bereich des Produzierenden Gewerbes und der wirtschaftlichen Dienstleistungen zugrunde. Hierbei sind unter anderem der öffentliche Dienst und das Gesundheitswesen nicht enthalten. Nach diesen Ergebnissen verteuerte sich eine Stunde Arbeit in Deutschland im 2. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal kalenderbereinigt um 3,6 %. Damit lag Deutschland in diesem Zeitraum unter dem EU-weiten durchschnittlichen Anstieg der Arbeitskosten von 4,0 %. Die höchsten Wachstumsraten innerhalb der EU wiesen Rumänien (+17,5 %), Litauen (+11,0 %) und Ungarn (+10,5 %) auf. Im Nachbarland Frankreich fiel der Anstieg der Arbeitskosten mit +2,6 % deutlich geringer aus als in Deutschland. In sieben Mitgliedstaaten ergaben sich rückläufige Werte des Arbeitskostenindex. Zypern verzeichnete hierbei den stärksten Rückgang (-8,6 %).
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)