Monopole und Kartelle sind Geschöpfe des Staates
Archivmeldung vom 07.11.2016
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Freigeschaltet durch André Ott"Monopole existieren nur, wenn der Staat das Spielfeld [...] manipuliert", stellt Ron Paul in seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org fest. Diese Aussage des langjährigen US-Kongressabgeordneten und zweifachen Bewerbers um die republikanische Präsidentschaftskandidatur mag überraschen, aber Pauls Argumentation ist bestechend. Die Fusion von AOL und Time Warner beispielsweise weckte Befürchtungen, dass der so entstehende Internet-Gigant den Markt beherrschen und kontrollieren werde. Tatsächlich aber war das Gegenteil der Fall - AOL Time Warner machte riesige Verluste. Der freie Markt ermöglichte es nämlich den Konsumenten, sich Anbietern zu zuwenden, die niedrigere Preise beziehungsweise eine bessere Qualität offerierten. Ein mögliches Monopol kam nicht zustande, der freie Markt verhinderte es.
Tatsächlich sind es in erster Linie staatliche Eingriffe, Regularien und auch die Steuererhebung, die Monopole überhaupt erst möglich machen. Es sind die wirksamsten Mittel, wie Paul feststellt, um den Wettbewerb in einer Branche einzuschränken. Großkonzerne können sehr viel leichter die aus staatlicher Regulierung erwachsenden Kosten schultern als kleine Unternehmen oder gar Start-Up-Unternehmen.
Häufig verhindert der Staat gleich ganz den freien Wettbewerb, wenn er beispielsweise den Marktzugang durch die Vergabe von Konzessionen oder durch das Erheben von Lizenzgebühren einschränkt. Die Medienbranche ist hierfür ein klassisches Beispiel. Sie wird von einigen wenigen Großkonzernen beherrscht. Die staatliche Konzessionsvergabe ist der Grund hierfür. Ähnlich sieht es in der Finanz-, der Lebensmittel- oder der Pharmaindustrie aus. Zudem lässt die staatliche Geldpolitik Megafusionen überhaupt erst attraktiv erscheinen und anschließend finanzierbar werden. Pauls Konklusion ist daher eindeutig: "Monopole und Kartelle sind Geschöpfe des Staates."
"Einmal mehr legt Ron Paul legt hier den Finger in eine klaffende Wunde", merkt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, an. "Die Absurdität lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Staatliche Kartellbehörden bekämpfen Monopolbildungen, die ohne das staatliche Handeln an anderer Stelle überhaupt nicht entstünden. Befeuert wird das Ganze noch vom Geldsystem, welches Megafusionen nicht nur attraktiv und finanzierbar erscheinen lässt, sondern am Ende auch noch die so geschaffenen Monopolstrukturen mittels günstigen Krediten oder staatlichen Rettungsgeldern weit über Gebühr am Leben hält."
Monopole und Kartelle sind Geschöpfe des Staates: misesde.org/?p=14166
Quelle: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. (ots)