Wüstenrot-Chef beklagt "gutgemeinten Verbraucherschutz" bei Vergabe von Baudarlehen
Archivmeldung vom 11.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttDie neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie beeinträchtigt nach Angaben der Bausparkasse Wüstenrot die Vergabe von Baudarlehen. "Sie hat manches erschwert oder zumindest unübersichtlicher gemacht", sagte Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck der Deutschen Handwerks Zeitung. "Ob wir einen Kredit vergeben dürfen oder ein Kunde ein Darlehen bekommt, ist ungewisser geworden, auch durch gutgemeinten Verbraucherschutz."
Allerdings könnten die Bausparkassen davon auch profitieren. Die Rechtsgarantie auf ein zukünftiges Bauspardarlehen sei nun "mehr wert ist als in der Vergangenheit". Nach Einschätzung des Wüstenrot-Chefs sind Immobilien derzeit noch nicht generell überteuert.
Hertweck kritisierte allerdings, dass sich einige Anleger leichtfertig für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung entschieden. "Einzelne Käufer gehen derzeit in der Tat möglicherweise sehr große Risiken ein, wenn sie sich verführen lassen, zu einem niedrigen Zins und einer zu geringen Tilgung zu finanzieren."
Es sei gefährlich, sich mit Laufzeiten bis zu 40 Jahre und darüber hinaus locken zu lassen, sagte der Chef von Deutschlands zweitgrößter Bausparkasse.
Quelle: Holzmann Medien Gmbh & Co. KG (ots)