Bad Nauheim: Drei Altenheime müssen wegen Insolvenz schließen
Archivmeldung vom 27.07.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBisher wurden 113 teils demente Senioren in drei Pflegeheimen der Dorea-Gruppe in Bad Nauheim betreut, doch nun ist ihre Zukunft ungewiss. Grund dafür ist die Insolvenz des zu Dorea gehörenden Betreibers Margarethenhof GmbH. Schließen müssen demnach die Häuser Christa, Renate und Württemberg. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Die Bewohner oder ihre Betreuer seien informiert worden, hieß es. Bis Ende August müssen die Bewohner aus den Heimen ausziehen. Für ein viertes Heim des Unternehmens am Sprudelhof ist die Lage unklar, aber ein weiterer Betreiber soll an der Übernahme dieses Heimes interessiert sein. Was mit den 75 Beschäftigten der drei von Schließungen bedrohten Heime geschehen wird, ist bisher ebenfalls nicht geklärt.
Wie ein Sprecher mitteilte, ist die Margarethenhof GmbH aus einer Reihe von Gründen in eine finanzielle Schieflage geraten. Als Ursachen wurden der starke Anstieg der Energiekosten angeführt, gefolgt von der allgemeinen Inflation und den höheren Personalkosten.
Aber auch die Zinswende bereitet Probleme: Die gestiegenen Zinsen hatten die Kassen zusätzlich belastet, wenn ein Unternehmen ein Anschlussdarlehen abschließen musste. Zudem sind häufig weniger Plätze belegt als noch vor der Corona-Krise. In der Kombination haben diese Faktoren dazu geführt, dass viele Häuser mittlerweile in die Verlustzone geraten sind.
Die Dorea-Gruppe mit 5.500 Beschäftigten hatte bereits im April beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Damals hieß es noch, die Gruppe sei weder zahlungsunfähig noch überschuldet. Seit Juli befindet sich die Margarethenhof GmbH allerdings im förmlichen Insolvenzverfahren.
Betroffen ist jedoch nicht nur die Dorea-Gruppe. Ein Vertreter des Verbands Deutscher Alten- und Behindertenhilfe spricht von "flächendeckenden Problemen". Dies habe mit der Finanzierung zu tun, weil die Heime in Hessen beispielsweise automatisch mit einer Belegung von 98 Prozent kalkulieren müssen, da sie sonst ins Minus rutschen.
Gespräche mit anderen Betreibern seien erfolglos verlaufen, daher habe die Margarethenhof GmbH keine andere Möglichkeit gesehen, als die Heimaufsicht über die anstehende Schließung der Häuser zu informieren. Das Unternehmen will den Bewohnern der drei Häuser nun bei der Suche nach neuen Heimplätzen helfen – sofern sie dies wünschen."
Quelle: RT DE