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Kritik an Ackermanns Rettungsfonds-Idee hält an

Archivmeldung vom 21.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Kritik an der Idee von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, zur Rettung bedrohter Banken einen europaweiten Fonds aus Banken- und Staatsgeld einzurichten, hält an.

Der Fonds "könnte Investmentbanken einladen, künftig noch größere Risiken einzugehen in der Gewissheit, dass im Fall des Scheiterns der Steuerzahler oder die Gemeinschaft der Banken einspringt", sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken, dem Tagesspiegel am Sonntag. Eine solche Mischfinanzierung würde "per se festlegen, dass systemrelevante Großbanken immer vom Staat gerettet werden". Staat und Gesellschaft dürften aber nicht erpressbar sein. "Banken sollten nicht mehr so groß und wichtig für das ganze System werden, dass sie im Notfall gerettet werden müssen", forderte er. Der BVR ist zudem gegen einen Fonds, weil er ein seiner Ansicht nach funktionierendes Sicherungssystem hat.

Als möglichen Weg sieht der BVR die Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbank. "Dann könnte man Banken eindeutiger bestimmten Geschäftsmodellen und damit verbundenen Risiken zuordnen und zielgenauer zwingen, riskante Geschäfte mit mehr Eigenkapital zu unterlegen", regte er an.

Auch der Grünen-Finanzpolitiker Gerhard Schick sprach sich gegen Ackermanns Idee aus. "Damit müsste weiterhin die Allgemeinheit für die Abenteuer der Banker bluten. Angesichts der Krise kann genau das nicht die Richtung für die Zukunft sein."  Schick befürwortet Notfallpläne für jede Bank, so genannte Testamente. "Damit könnte das Institut dann in einer Krise gerettet werden - oder man löst die werthaltigen Teile heraus und wickelt den Rest ab."  Dadurch würden die Institute auch weniger komplex.

Quelle: Der Tagesspiegel

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