Commerzbank stärkt ihre Position in Osteuropa
Archivmeldung vom 18.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung von 60% plus einer Aktie an der privaten ukrainischen Bank Forum verstärkt die Commerzbank ihre strategische Position in der Wachstumsregion Mittel- und Osteuropa wesentlich. Zusätzlich erhält sie nach 36 Monaten Optionen zum Kauf von bis zu weiteren 25%, ebenfalls aus dem Besitz des Mehrheitsgesellschafters Leonid Yurushev und seiner Familie.
Der Kaufpreis für den Mehrheitsanteil liegt bei
600 Mio US-Dollar (rund 435 Mio Euro). Die jetzt mit dem Verkäufer
geschlossene Vereinbarung unterliegt den üblichen behördlichen
Genehmigungen. Zur Finanzierung des Kaufpreises sind keine
Kapitalmaßnahmen erforderlich.
Martin Blessing, im Vorstand der Commerzbank für die
Mittelstandsbank zuständig, freut sich über den erfolgreichen
Abschluss der exklusiven Verhandlungen: "Nach intensiver Suche haben
wir mit der Bank Forum, der nach Aktiva zehntgrößten Bank der
Ukraine, für unser operatives Stützpunktnetz in der Boomregion
Mittel- und Osteuropa eine ideale Ergänzung gefunden und unserer
Strategie selektiver Akquisitionen einen wichtigen Baustein
hinzugefügt. Mit ihren rund 12.000 Firmenkunden, davon allein 9.500
Mittelständler, ist diese Bank schon heute eine deutliche Verstärkung
unseres Mittelstandsgeschäfts. Zusätzlich soll in den nächsten Jahren
das Privatkundengeschäft mit unserer Hilfe ausgebaut werden."
Fokus auf Mittelstand - Ausbau des Privatkundengeschäfts
Die Bank Forum wurde 1994 gegründet und hält nach einer raschen
Expansion bei einer Bilanzsumme von umgerechnet 1,4 Mrd Euro
inzwischen einen Marktanteil von 2,3%. Schwerpunkt ist bislang das
Mittelstandsgeschäft, auf das etwa zwei Drittel der Aktiva entfallen.
Außerdem werden mit rund 3.100 Mitarbeitern in 230 Filialen etwa
230.000 private Kunden flächendeckend betreut. Die Zahl der Filialen
soll innerhalb der nächsten vier Jahre auf mehr als 400 ausgebaut und
gleichzeitig der gesamte Marktanteil verdoppelt werden. Das Kapital
der Bank wird zu 84,5% von der Familie Yurushev gehalten.
Die Commerzbank hat bei der Abwicklung des deutsch-ukrainischen
Außenhandels mit 26% bereits jetzt eine führende Position. Sie ist
nun auch das erste deutsche Kreditinstitut mit einer operativen
Präsenz in der Ukraine. Der dortige Finanzmarkt hat sich dynamisch
entwickelt mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate der
Bankenaktiva von mehr als 50% in den letzten fünf Jahren. Dennoch ist
die Inanspruchnahme von Bankdienstleistungen immer noch
vergleichsweise gering und eröffnet entsprechend großes Potenzial. Zu
den Besonderheiten des ukrainischen Bankensystems gehört, dass es -
anders als in den meisten anderen Ländern der Region - mit 29% einen
relativ geringen Anteil ausländischer Aktionäre hat.
Mittel- und Osteuropa gehört für die Commerzbank seit vielen Jahren zu den strategischen Kernmärkten. In der Ukraine ist sie bislang mit einer Repräsentanz in der Hauptstadt Kiew vertreten. Ihre operativen Stützpunkte umfassen neben der polnischen BRE Bank eigene Tochtergesellschaften in Moskau und Budapest sowie Filialen in Bratislava, Brünn und Prag. Außerdem besitzt sie einen Anteil von 15,3% an der russischen Promsvyazbank. In den kleineren Ländern der Region, insbesondere auf dem Balkan, hält sie Beteiligungen an den dortigen ProCredit Banken.
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG