Köcheverband schlägt Alarm: Ausbildungszahlen halbiert - müssen Restaurants schließen?
Archivmeldung vom 05.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts des Mangels an beruflichem Nachwuchs schlägt der Verband der Köche Deutschlands (VKD) Alarm. "Die Ausbildungszahlen haben sich bundesweit innerhalb von wenigen Jahren halbiert", sagte VKD-Präsident Andreas Becker der AHGZ - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe). "Das ist inzwischen eine Katastrophe. Man muss spürbare Anreize schaffen, um den Beruf attraktiver zu machen. Es kann nicht sein, dass ein ausgebildeter Koch 1.200 Euro brutto im Monat verdient. Das ist in keiner anderen Branche so."
Becker, der dem Verband mit 12.000 Mitgliedern vorsteht, sorgt sich um die Zukunft der Gastronomie: "Manche Restaurants werden schließen müssen, oder Nicht-Fachkräfte einsetzen. Und bald kriegen wir nur noch Einheitsbrei." Um den Beruf attraktiver zu machen, fordert Becker planbare Dienstzeiten. "Man muss nicht wie vor 20 Jahren zehn oder zwölf Stunden täglich arbeiten." Neben einer besseren Bezahlung müssten weitere Anreize geschaffen werden. "Zum Beispiel gibt es Arbeitgeber, die für Auszubildende Autos zur Verfügung stellen. Es ist schwieriger, 100 Euro netto mehr zu bieten, als Sachprämien auszuloben. Damit steigt die Wertschätzung des Kochs."
Andreas Becker (42) hat im September 2013 das Amt des VKD-Präsidenten übernommen. Seit 2003 ist er Küchenleiter der Vereinigten Hospitien Trier. Das vollständige Interview veröffentlicht die AHGZ in der Ausgabe Nr. 14 am 5. April 2014.
Quelle: AHGZ (ots)