DGB: Immer mehr Leiharbeiter werden von Betrieben übernommen
Archivmeldung vom 17.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttLeiharbeiter werden nach Einschätzung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zunehmend von Betrieben in reguläre Beschäftigung übernommen. Der Rückgang der Zahl der Leiharbeiter in Deutschland auf 890.000 Ende Juli des laufenden Jahres sei nicht allein auf konjunkturelle Gründe zurückzuführen, heißt es in einer DGB-Analyse, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
Es gebe zwar weniger Leiharbeiter, aber nicht alle, die in diesem Bereich beschäftigt waren, seien arbeitslos geworden: "Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, weil es bedeutet, dass es hier zu verstärkten Übernahmen in die Stammbelegschaft gekommen ist." DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte dem RND, die Zahlen seien ein Indiz dafür, dass die Änderungen am Gesetz zur Höchstüberlassungsdauer wirkten. "Mehr Leiharbeitende werden von den Entleihern fest in die Betriebe übernommen", so Buntenbach weiter.
2017 waren grundlegende gesetzliche Veränderungen zur Leiharbeit in Kraft getreten. Zum einem müssen "verliehene" Arbeitnehmer nun nach spätestens neun Monaten so bezahlt werden wie entsprechende Stammbeschäftigte im Entleihbetrieb ("Equal Pay"). Außerdem dürfen Leiharbeiter nicht länger als 18 Monate an einen Betrieb "entliehen" werden. Ende 2018 hatte 923.000 Leiharbeiter in Deutschland gegeben. Ein Jahr zuvor waren es 1,04 Millionen gewesen. Laut DGB-Analyse ist die Abnahme von Leiharbeit in der Metallbearbeitung vor allem auf konjunkturelle Gründe zurückzuführen. Dagegen habe es auch einen Rückgang auch in Bereichen gegeben, die nicht stark von der Konjunktur beeinflusst seien: Etwa in den Reinigungsberufen, bei Bürotätigkeiten und im Sozial- und Pflegebereich. Buntenbach sagte, trotz der Verbesserungen bleibe Leiharbeit prekäre Beschäftigung. "Gerade mehren sich die Zeichen für eine wirtschaftliche Abkühlung", so das DGB-Vorstandsmitglied. "Leiharbeitende sind wieder die ersten, die das bitter zu spüren bekommen. Ihr Risiko, arbeitslos zu werden, ist sechsmal höher als das aller anderen Beschäftigten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur