Bundesbank dämpft Erwartungen auf Zinspause
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesbank hält eine Zinspause bei der nächsten Ratssitzung der EZB noch nicht für ausgemacht. Ob man die "Hochebene" erreicht habe, lasse sich noch nicht klar absehen, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Donnerstag in Frankfurt.
"Noch immer ist die Inflationsrate zu hoch. Und noch immer zeigen
die Prognosen nur einen langsamen Rückgang hin zum Zielwert von zwei
Prozent." Die Leitzinsen müssten "ausreichend lange auf einem
ausreichend hohen Niveau" liegen. "Was das genau bedeutet, lässt sich
jetzt noch nicht sagen: Das hängt von den Daten ab", so Nagel.
Klar
sei aber das Ziel: "Dass die Inflationsrate möglichst bald auf zwei
Prozent sinkt." Bei allen geldpolitischen Maßnahmen gehe es um
Preisstabilität. "Wir müssen verhindern, dass sich die hohe
Inflationsrate verfestigt." Hierzu könnte es kommen, wenn Haushalte,
Unternehmen und Tarifparteien mit dauerhaft erhöhten Inflationsraten
rechneten.
Sie könnten deshalb ihr Verhalten daran ausrichten,
zum Beispiel bei der Preissetzung oder bei den Lohnverhandlungen.
"Geriete die Geldpolitik hinter die Kurve, müsste sie die Zinsen
schneller oder stärker erhöhen, um die Inflation wieder einzufangen",
sagte der Bundesbank-Präsident weiter. "Das würde die Wirtschaft umso
stärker belasten." Er wolle dieses Szenario "unbedingt vermeiden", so
Nagel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur