HSH Nordbank wegen 45-Millionen-Dollar Zahlung an Goldman Sachs erneut in Erklärungsnot
Archivmeldung vom 01.12.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie HSH Nordbank gerät im Zusammenhang mit der Zahlung von 45 Millionen Dollar an die US-Investmentbank Goldman Sachs in Erklärungsnot. Nach Informationen des Radioprogramms NDR Info und der Süddeutschen Zeitung belegen neue Dokumente, dass Goldman Sachs aus einem Geschäft mit Kreditversicherungen rechtlich keinerlei Ansprüche mehr gegen die HSH Nordbank hatte.
In einem internen Papier der Landesbank heißt es eindeutig: "Es ist klar, dass Goldman Sachs vor einem englischen Gericht keine Chance haben wird." Anfang November 2008 zahlte die HSH Nordbank dennoch 45 Millionen Dollar an Goldman Sachs.
Bisher hatte die HSH Nordbank stets erklärt, die Rechtslage sei unklar gewesen. Die Landesbank habe einen Rechtsstreit vor einem britischen Gericht gefürchtet. Bis zur endgültigen juristischen Klärung hätten Marktgerüchte der HSH schweren Schaden zufügen können.
Hintergrund sind Geschäfte mit Kreditversicherungen, die Goldman bei der HSH Nordbank abgeschlossen hatte. Nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hätte die Landesbank eigentlich die Versicherungssumme auszahlen müssen. Goldman Sachs verpasste aber eine international bindende Frist, um die Ansprüche geltend zu machen.
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk