Bericht: Bahn-Vorstand rügt Führungskräfte
Archivmeldung vom 15.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorstand der Deutschen Bahn hat seine Führungskräfte zu mehr Einsatz und mehr Konzentration auf die Lösung der Probleme im Unternehmen aufgefordert. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf ein Schreiben zu "neuen Managementpraktiken".
Man stecke in der "größten Krise seit der Bahnreform", heißt es demnach
in dem Beitrag. "Wir befinden uns in einer Performance-Krise und
gleichzeitig in einer Management-Krise", schreibt der Vorstand laut
"Spiegel". Um diese Krisen zu überwinden, müsse man "radikal anders
agieren".
Neun Verhaltensmaßgaben verlangt der Vorstand künftig
von seinem Management. So sollen "nur Ergebnisse zählen", keine Pläne.
"Bei negativen Ergebnissen müssen Gegenmaßnahmen initiiert werden",
zitiert das Nachrichtenmagazin. Diese müssten "konkret und
zielgerichtet" sein. Dem Unternehmen werde es nicht mehr helfen, nur
Probleme zu beschreiben, sondern man müsse sie auch angehen. Meetings
dürften "nur mit einem konkreten Lösungsvorschlag oder einer konkreten
Methodik zur Entwicklung eines Lösungsvorschlags aufgesetzt werden".
Der
Vorstand droht auch jenen, die sich nicht daran halten, mit
Konsequenzen. Wer nur Probleme aufwerfe, ohne Bereitschaft an der Lösung
mitzuhelfen, der werde "konsequent vom Einladenden von Meetings
entfernt", heißt es in dem Artikel. Alle Meetings sollen nur noch dazu
dienen, das Sanierungskonzept "S3" umzusetzen, das der Bahn-Vorstand im
vergangenen Monat dem Aufsichtsrat vorgestellt und
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) übergeben hatte.
Bahn-Chef
Lutz steht unter dem Druck des staatlichen Eigentümers, vertreten durch
Bundesverkehrsminister Wissing, der selbst unlängst einen
Sieben-Punkte-Plan für die Sanierung der Deutsche Bahn aufgestellt
hatte. Auf Anfrage des "Spiegel" erklärte die Deutsche Bahn, das Ziel
des bis Ende 2027 laufenden Sanierungsprogramm sei es, "die
Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen, das Kundenerlebnis
deutlich zu verbessern und die finanzielle Tragfähigkeit". Die DB sei
"heute weit weg von dem, was wir uns 2019 mit der
Starke-Schiene-Strategie für 2024 vorgenommen haben".
Quelle: dts Nachrichtenagentur