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Textilwirtschaft boykottiert Aktionsbündnis gegen Ausbeutung

Archivmeldung vom 13.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Gerd Müller (2012)
Gerd Müller (2012)

Foto: Gerd Müller
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die deutsche Textilwirtschaft boykottiert das von Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) geplante Textilbündnis gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung in der Dritten Welt. "Wir werden jetzt nicht Partner des angestrebten Bündnisses", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Textil und Mode, Uwe Mazura, der "Welt".

Deutsche Standards im Sozialbereich könnten nicht umstandslos auf Unternehmen in anderen Ländern übertragen werden, kritisierte Mazura. Zudem seien die hohen Umweltstandards von großen Teilen der mittelständischen Textilindustrie nicht zu erfüllen. "Die Welt kann nicht auf einen Schlag verbessert werden, sondern nur Schritt für Schritt."

Ziel des Bündnisses, das Müller am Donnerstag mit Gewerkschaften, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen schließen will, ist es, soziale und ökologische Mindeststandards zu erreichen. Produzenten und Händler sollen sich verpflichten, für existenzsichernde Löhne und den Verzicht auf umweltbelastende Stoffe in den Herstellerländern zu sorgen."Wie soll ein hiesiger Unternehmer die lückenlose Überwachung der gesamten Lieferkette vom Baumwollfeld bis zum Bügel garantieren", kritisierte der Textil-Geschäftsführer.

Er forderte ein international koordiniertes Vorgehen, denn im internationalen Wettbewerb sei die deutsche Textilindustrie "nur ein kleines Rädchen".Er warnte davor, Kleider aus problematischen Herstellerländern zu boykottieren. "In Bangladesch arbeiten vier Millionen Menschen, darunter viele Frauen, in der Textilindustrie. Ein Boykott der dort produzierten Kleidung wäre für sie und ihre Familien eine humanitäre Katastrophe."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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