Verdi: Auch Wirecard-Mutterkonzern soll Betriebsrat bekommen
Archivmeldung vom 20.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNeben sechs Tochterunternehmen soll auch der Mutterkonzern des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard, die Wirecard AG, einen Betriebsrat erhalten. Das teilte die zuständige Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.
Eine erste Mitarbeiterversammlung, auf der die Wahl eines Wahlvorstandes geplant ist, soll demnach am 28. August stattfinden. "Natürlich droht die Gefahr, dass es am Ende zwar einen Betriebsrat gibt, der aber nur noch das Licht ausmachen kann, weil das Unternehmen zerschlagen wird", sagte die für Wirecard zuständige Gewerkschaftssekretärin Tina Scholze den Funke-Zeitungen. "Aber die Mitarbeiter haben nichts zu verlieren. Also versuchen wir es", so Scholze.
Ziel sei es, über Sozialpläne für einige Mitarbeiter noch etwas erreichen zu können - zumal die Mitarbeiter nichts für den Bilanzskandal könnten. "Die kriminelle Energie steckte im Management und die Aufsichtsbehörden haben nichts bemerkt. Die Mitarbeiter zahlen am Ende für das Versagen der anderen." Anfang August war bekannt geworden, dass Mitarbeiter der Wirecard-Tochterunternehmen Wirecard Bank, Wirecard Service Technologies und Wirecard Acceptance Technologies einen Betriebsrat gründen wollen. Eine erste Versammlung dafür finde t am Donnerstag, 20. August statt. Wie Verdi den Funke-Zeitungen mitteilte, haben sich zudem die Wirecard-Tochtergesellschaften Wirecard Global Sales, Wirecard Technologies und Wirecard Issuing Technologies angeschlossen. Die Arbeitnehmer dieser drei Tochterunternehmen werden am 25. August zu einer ersten Versammlung zusammentreffen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur