ZEW-Präsident Franz: Gewinnbeteiligung statt Lohnsteigerungen
Archivmeldung vom 05.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWolfgang Franz, der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), plädiert für Zurückhaltung bei den Löhnen. Im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" betont der Ökonom, der auch Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung ist.
"Für die Metall- und Elektroindustrie gilt, wie für alle anderen
Branchen auch: die tariflich vereinbarten Lohnzuwächse sollten
moderat sein." Höhere Löhne kurbelten nicht die Binnenkonjunktur an,
wie oft behauptet, sondern verteuerten die Produktion in Deutschland.
Franz fordert stattdessen, verstärkt Modelle der Gewinnbeteiligung
einzusetzen, um Arbeitnehmer am Wirtschaftswachstum teilhaben zu
lassen. Solche Modelle erlaubten es, flexibel auf Unterschiede
innerhalb einzelner Branchen zu reagieren. "Arbeitnehmer in
florierenden Unternehmen bekämen Lohnzuschläge. Die andere müssten
sich mit geringeren Lohnsteigerungsraten zufrieden geben - nicht
zuletzt, um ihre Arbeitsplätze zu sichern."
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung