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OHB verteidigt Geschäftsbeziehungen zu Bundeswehr und distanziert sich vom Vorwurf ein Rüstungsunternehmen zu sein

Archivmeldung vom 12.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sabine von der Recke, Vorstandsmitglied OHB System AG Bild: OHB SE Fotograf: Bettina Conradi
Sabine von der Recke, Vorstandsmitglied OHB System AG Bild: OHB SE Fotograf: Bettina Conradi

Das Raumfahrtunternehmen OHB SE hat gut eine Woche nach dem Brandanschlag auf ein Gebäude am Standort Bremen seine Rolle als weltoffenes, modernes Raumfahrtunternehmen bekräftigt und sich deutlich vom Vorwurf distanziert, ein Rüstungsunternehmen zu sein.

OHB unterhalte Kundenbeziehungen zu staatlichen Stellen, erklärte Sabine von der Recke, Vorstandsmitglied der OHB System AG, in einem Interview, das im Digital-Magazin des OHB-Internetauftritts veröffentlicht wurde (www.ohb.de/magazin). Einer der Kunden sei die Bundesrepublik Deutschland, für die das Unternehmen Satellitenaufklärungssysteme und Telekommunikationssatelliten entwickle.

Von der Recke verteidigte zudem die langjährige Geschäftsbeziehung zur Bundeswehr. "OHB ist aus einem Hydraulikbetrieb hervorgegangen, der in der Wartung von Marineschiffen engagiert war, der Kunde Bundeswehr war also schon da bevor wir überhaupt mit Raumfahrtaktivitäten angefangen haben", erklärte sie. "Der erste große Auftrag für OHB am Standort Bremen war das deutsche Radaraufklärungssystem SARLupe, das für die Bundeswehr ein essentielles Instrument zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit ist." OHB empfände es aber "als ungerecht und über die Maßen unzutreffend, als Feinde der Freiheit angeprangert zu werden", sagte sie. "Unser Selbstverständnis ist das eines weltoffenen, modernen Raumfahrtunternehmens, das am Standort Bremen im Stile eines offenen Campus beheimatet ist."

Die Tage seit der Silvesternacht hätten alle Beschäftigten im Unternehmen verstört und aufgewühlt, die Belegschaft sei erheblich verunsichert, zum Teil auch verängstigt. Von der Recke betont jedoch, dass die große Solidarität, der Zuspruch von Kunden und Gesprächspartner aus der Bundesregierung, von der ESA und der Europäischen Kommission und aus der Politik enorm geholfen habe in den Tagen nach dem Anschlag. "Wir waren auch sehr froh zu hören, dass diese gewaltsame Art der politischen Auseinandersetzung parteiübergreifend und quer durch alle Gesellschaftsschichten scharf verurteilt wird", sagte sie. "Gewalt Kann und darf niemals die Lösung dabei sein, politische Auseinandersetzungen zu führen." Es helfe in so einer Situation sehr, "wenn man merkt, dass man nicht alleine ist."

"Freiheit und Sicherheit gibt es nur im Paket", sagt die 40-jährige, die im OHB-Vorstand für das Ressort Politische Beziehungen zuständig ist. Satellitentechnologie von OHB sorge in vielen Bereichen für "ein umfangreiches Sicherheitsempfinden", etwa Galileo-Navigationssatelliten, Wettersatelliten der nächsten Generation sowie Satelliten für das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, mit denen es erstmals möglich sein wird, das von Menschen gemachte CO2 in der Atmosphäre nachzuweisen.

Das Unternehmen verstecke sich nicht hinter hohen Mauern oder versuche, sich von irgendetwas reinzuwaschen, betont die Vorständin. "Wir haben den Vorwurf registriert, dass OHB Geschäftsbeziehungen zur europäischen Grenzschutzpolizei Frontex unterhalten soll. Das ist falsch", so von der Recke. "OHB unterhält keine Geschäftsbeziehungen zu Frontex. Und wenn es so wäre, würden wir es genauso öffentlich machen wie wir es mit anderen Geschäftsbeziehungen sonst auch tun." Das Unternehmen OHB sei vielfältig und weltoffen. "Wir empfinden die Lust an der Debatte und den Austausch von Argumenten als wesentlichen Aspekt für kreatives Arbeiten. Wir führen daher auch zu politischen Themen viele Gespräche und Diskussionen und es gibt natürlich in der Belegschaft auch einige kritische Mitarbeitende, die es auch lieber hätten, wir würden keine Geschäfte mit der Bundeswehr machen. Diesen Diskurs führen wir regelmäßig und empfinden ihn immer als bereichernd."

Quelle: OHB SE (ots)

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